Marktberichte

Amerikaner halten Geld zusammen Wall Street bekommt leichte Zweifel

Auftakt in rot: Diese Freiheit nehmen sich die Anleger.

Auftakt in rot: Diese Freiheit nehmen sich die Anleger.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die US-Börsen reagieren auf schwächer als erwartete Konjunkturdaten mit Kursabschlägen. Auf Unternehmensseite steht Alcoa im Fokus. Der Aluminiumkonzern stärkt sich mit einem Milliardenzukauf.

Vor dem Hintergrund bestenfalls nahe den Erwartungen ausgefallener Konjunkturdaten haben die US-Börsen leichte Einbußen hinnehmen müssen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab 0,1 Prozent auf 16.846 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P 500 sank ebenfalls 0,1 Prozent auf 1957 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq trat bei 4379 Punkten auf der Stelle. Händler sprachen von einer kleinen Atempause in einem intakten Bullenmarkt, fallende Kurse würden sofort zum Einstieg genutzt.

Während der Rückgang der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in etwa die Marktprognosen getroffen hat, haben sich die US-Konsumenten im Mai weniger ausgabefreudig als vorhergesagt gezeigt. Die Ausgaben stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent. Experten hatten mit einem doppelt so kräftigen Anstieg gerechnet. Der Konsum macht 70 Prozent des Bruttoinlandsproduktes der weltgrößten Volkswirtschaft aus. Der Einkommenszuwachs erfüllte dagegen die Schätzungen exakt.

Zweifel an Konjunkturerholung

Im frühen Handel war es zunächst steil abwärts gegangen. Spielverderber war der Fed-Präsident von St. Louis, James Bullard, der sagte, die erste Zinsanhebung der US-Notenbank könnte früher kommen als bisher gedacht. Bereits Ende des ersten Quartals 2015 sei dies denkbar. Teilnehmer beobachteten darüber hinaus umfangreiche Transaktionen von Institutionellen vor dem Quartalsende. Die Skepsis sei groß, ob es im zweiten Halbjahr eine Belebung der Wirtschaft gibt, sagten Händler. "Im dritten und vierten Quartal müssten wir eigentlich ein gutes Wachstum haben, aber alles, was dies in Frage stellt, wird ein Problem", sagte David Donabedian von Atlantic TrustIn.

Am Aktienmarkt zogen Alcoa 2,7 Prozent an. Anleger begrüßten den Versuch des Aluminiumverhütters, sich etwas von der Abhängigkeit des hoch volatilen Rohstoffmarktes zu lösen. Denn Alcoa übernimmt den Flugzeugzulieferer Firth Fixson für 2,85 Milliarden US-Dollar. Nach einer gesenkten Prognose fielen die Titel des Tabakkonzerns Philip Morris International um 2,7 Prozent. Nach Vorlage von Zweitquartalszahlen gaben die Papiere des Hausbauers Lennar 0,5 Prozent nach.

Starkes Gopro-Debüt

Die Möbelkette Bed Bath & Beyond enttäuschte Anleger mit schwachen Geschäftszahlen zum ersten Quartal und einem ebenso mauen Ausblick, die Anteilsscheine stürzten 7,2 Prozent ab. Einen satten 20-prozentigen Kurssprung nach oben vollzogen Iron Mountain. Als Kurstreiber fungierte die Erlaubnis der Aufsichtsbehörden für den Datenspeicher- und Informationsdienstleister, sich in einen Immobilienfonds (REIT) umzuwandeln.

Derweil haben die Experten von Jefferies Medienwerte unter die Lupe genommen. Die Beobachtung unter anderem von Walt Disney, Time Warner und News Corp starteten sie mit einem "Buy", die Aktien gewannen zwischen 0,5 und 2 Prozent. Die Aktie der New York Times erhielt lediglich ein "Hold" und verlor 4,3 Prozent.

Die für ihre Hero-Actionkameras bekannte US-Firma Gopro ist mit einem kräftigen Kursplus an der Börse gestartet. Die Aktie legte am ersten Handelstag um 30,6 Prozent auf 31,34 Dollar zu. GoPro hatte bei dem Börsengang 427 Millionen Dollar eingenommen, die zur Hälfte an das Unternehmen und an einige Alteigentümer gehen. GoPro will mit dem Geld unter anderem Schulden zurückzahlen.

Quelle: ntv.de, ddi/DJ/rts

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