Marktberichte

Trump und Barcelona US-Börsen schmieren ab

Schlechte Stimmung an der New Yorker Wall Street.

Schlechte Stimmung an der New Yorker Wall Street.

(Foto: AP)

An der Wall Street herrscht Katerstimmung. Ein Grund ist der Streit von US-Präsident Trump mit mehreren Konzernchefs. Für zusätzlichen Druck auf die Kurse sorgt der Terroranschlag in Barcelona.

Der Streit von US-Präsident Donald Trump mit namhaften Wirtschaftslenkern hat die Wall Street deutlich ins Minus gedrückt. An den Börsen wachsen die Zweifel, dass Trump seine Pläne zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums durchsetzen kann. Auslöser war die Entscheidung des Präsidenten, zwei Beratergremien mit Konzernchefs aufzulösen. Nach Trumps umstrittenen Äußerungen zu den rechtsextremen Ausschreitungen in Charlottesville/Virginia hatten sich mehrere Topmanager aus Protest daraus zurückgezogen.

Für zusätzlichen Druck auf die Kurse sorgte der Terroranschlag in Barcelona. In der katalanischen Metropole gab es viele Tote und Verletzte. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Anschlag für sich.  

Am Markt kursierten Spekulationen, dass nun auch Trumps Wirtschaftsberater Gary Cohn, der als heißer Kandidat für den Spitzenposten der US-Notenbank Federal Research gehandelt wird, abtreten könnte. Sollte es dazu kommen, könnte es für den Präsidenten sehr schwer werden, seine Steuervorhaben voranzutreiben, sagte Marktstratege Art Hogan vom Handelshaus Wunderlich Securities. Kurzzeitig etwas Erleichterung zeigte sich an den New Yorker Aktienmärkten, nachdem aus Cohns Umfeld verlautete, dass dieser trotz seiner Bestürzung über Trumps Äußerungen im Amt bleiben werde.

Der Dow-Jones-Index verlor 1,2 Prozent oder 274 Punkte und schloss bei 21.751 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab um 1,5 Prozent auf 2430 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel um 1,9 Prozent auf 6222 Stellen. In Frankfurt schloss der Dax 0,5 Prozent im Minus bei 12.203 Punkten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Zu den Verlierern zählten Finanzwerte. "Banken hatten große Hoffnungen darauf gesetzt, dass Trump einige der Regeln und Beschränkungen, die nach der Finanzkrise von 2008 erlassen wurden, aufhebt", erläuterte Analyst Henry Croft vom Brokerhaus Accendo. JP Morgan und Goldman Sachs etwa, die am Mittwoch bereits nachgegeben hatten, büßten 1,5 beziehungsweise 1,8 Prozent ein.

Auf den Verkaufslisten standen ferner Cisco Systems, die um 4,2 Prozent absackten. Der Netzwerkausrüster enttäuschte mit seinem Umsatzwachstum in der vielbeachteten Sicherheitssparte die Erwartungen von Experten.

Im Fokus standen zudem Walmart-Aktien mit einem Kursrückgang von 1,7 Prozent. Der Einzelhandelsriese gab sinkende Gewinnspannen bekannt wegen anhaltender Preisnachlässe und Investitionen ins Internetgeschäft.

Trumps Querelen trieben viele Anleger in die als sicherer Hafen wahrgenommenen US-Staatsanleihen. Die zehnjährigen Papiere stiegen 10/32 auf 100-17/32. Die Rendite sank auf 2,19 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 18/32 auf 99-13/32 und rentierten mit 2,78 Prozent.

Quelle: wne/rts

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