Marktberichte

Schwache Daten und Merck belasten US-Börsen gibt klein bei

"Das die Fed die quantitative Lockerung so schnell nicht beendet ist zwar positiv für die Aktien, aber die Daten haben den Investoren Angst eingejagt."

"Das die Fed die quantitative Lockerung so schnell nicht beendet ist zwar positiv für die Aktien, aber die Daten haben den Investoren Angst eingejagt."

(Foto: AP)

Nach Apple am Vortag beherrscht der Pharmariese Merck das Geschehen an der Wall Street. Das Unternehmen schaut pessimistischer in die Zukunft als noch zu Jahresbeginn. Im Umfeld des Fed-Entscheids bekommt das Lager der Pessimisten Zulauf.

Die Enttäuschung der Anleger über schwache Konjunkturdaten hat den US-Börsen Mitte der Woche Verluste eingebrockt. Offenbar kommt die Erholung am US-Arbeitsmarkt nicht so zügig voran wie erhofft und das Wachstum in der Industrie nimmt ebenfalls ab. Zudem zeigten sich einige Investoren besorgt darüber, dass auch die chinesische Industrie etwas an Schwung verliert. Zusätzlich verdarben schwache Geschäftszahlen des US-Pharmakonzerns Merck sowie von Mastercard die Stimmung. Die erwartete Entscheidung der US-Notenbank, an ihrer Geldpolitik unverändert festzuhalten, konnte die trübe Stimmung nicht aufhellen.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab 0,9 Prozent auf 14.700 Punkte nach. Im Verlauf pendelte er zwischen 14.687 und 14.839 Stellen. Auch der breiter gefasste S&P-500 verlor 0,9 Prozent auf 1582 Zähler, ebenso wie der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq, der auf 3299 Stellen fiel. In Frankfurt blieb die Börse wegen des Mai-Feiertags geschlossen.

Die Federal Reserve (Fed) belässt den Leitzins für die größte Volkswirtschaft der Welt erwartungsgemäß bei 0 bis 0,25 Prozent. Auch die Anleihekäufe zur Stützung der Konjunktur gehen in unvermindertem Tempo weiter. Die Notenbank kauft Monat für Monat für 85 Mrd. Dollar Staats- und Immobilienpapiere. Mit dem so geschaffenen Geld will sie die Wirtschaft ankurbeln und hofft, dass die Arbeitslosigkeit sinkt. "Das die Fed die quantitative Lockerung so schnell nicht beendet ist zwar positiv für die Aktien, aber die Daten haben den Investoren Angst eingejagt", erklärte Mike Gibbs von Raymond James.

Vom Preisrutsch der Rohstoffe waren etwa die Aktien des Ölkonzerns Exxon betroffen, die um knapp 2 Prozent nachgaben. Merck kappte nach einem schwachen Jahresstart seine Gewinnprognose und bezahlte dies mit einem Kursrutsch von 2,8 Prozent. Die Aktien von Mastercard büßten 2,3 Prozent ein.

Zu den Gewinnern gehörten dagegen die Aktien von T-Mobile US, die an ihrem ersten Handelstag um sechs Prozent zulegten. Das Unternehmen entstand durch die Fusion von MetroPCS und der Telekom -Tochter T-Mobile USA.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 0,72 Mrd. Aktien den Besitzer. 837 Werte legten zu, 2154 gaben nach und 112 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,85 Mrd. Aktien 539 im Plus, 1948 im Minus und 72 unverändert.

Enttäuschend ausgefallene Konjunkturdaten drückten auf die Stimmung: Im April war die Zahl der Beschäftigten im Privatsektor dem Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing (ADP) zufolge nur um 119.000 gestiegen. Bankvolkswirte hatten hingegen mit einem Zuwachs um 150.000 Stellen gerechnet. Zudem waren die Bauausgaben im März überraschend gesunken. Außerdem hatte sich die Stimmung in der US-Industrie im April verschlechtert, das war von Experten allerdings so erwartet worden.

Der Euro bewegte sich im New Yorker Handel nahe der Marke von 1,32 Dollar. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,3188 Dollar. Am Markt für US-Staatsanleihen stieg der Kurs richtungweisender zehnjähriger Papiere um 12/32 Punkte auf 103 10/32 Punkte. Ihre Rendite betrug 1,630 Prozent.

Quelle: ntv.de, ddi/DJ/dpa/rts

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