Marktberichte

China und Fed-Kommentar US-Börsen brechen ein

Die US-Börsen lassen kräftig Federn. Der skeptische Konjunkturausblick der US-Notenbanker vom Vorabend drücken die Indizes tief ins Minus. Auch aus China kommen schlechte Nachrichten.

Ein Tag zum Vergessen an der Wall Street.

Ein Tag zum Vergessen an der Wall Street.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Der skeptischere Wirtschaftsausblick der US-Notenbank Fed und enttäuschende Konjunkturdaten aus China haben die New Yorker Börsen am Mittwoch in die Tiefe gerissen. Bei den Anlegern wuchs die Angst vor einer nur kümmerlichen Erholung der Weltwirtschaft. Viele Investoren zeigten sich risikoscheu, stießen auf breiter Front Aktien ab und flüchteten sich in als sicher geltende Anlagen wie Staatsanleihen. Der CBOE-Volatilitätsindex, der die Nervosität an den Aktienmärkten misst, legte kräftig zu.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte rutschte 2,5 Prozent auf 10.378 Punkte ab. Im Verlauf pendelte er zwischen 10.367 und 10.631 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 brach um 2,8 Prozent ein auf 1089 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stürzte drei Prozent ab auf 2208 Punkte.

S&P 500
S&P 500 5.101,28
Nasdaq 100
Nasdaq 100 17.730,96

Die Fed hatte am Dienstag erklärt, die Erholung der Wirtschaft habe sich in jüngster Zeit stärker als erwartet verlangsamt. Die Währungshüter kündigten daher an, den Umfang der bisherigen Unterstützung nicht wie geplant zurückzufahren, sondern durch die Fälligkeit bereits gekaufter Wertpapiere flüssig werdendes Geld wieder zu reinvestieren und neue Staatsanleihen zu erwerben. Die Anleger konnte die Fed damit aber nicht überzeugen - insbesondere mit Blick auf die hohe Arbeitslosigkeit und die niedrigen Verbraucherausgaben. Dem Mann auf der Straße helfe es nicht, wenn die Fed dem System Liquidität über den Ankauf von Staatsanleihen hinzufüge, sagte Robert Pavlik, Chef-Marktstratege bei Banyan Partners.

Die trübe Wirtschaftslage unterstrichen wenig erfreuliche Daten vom Handelsministerium. Die US-Exporteure erlitten anders als ihre Konkurrenten aus Deutschland im Juni einen Rückschlag. Die Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen schrumpften um 1,3 Prozent auf 150,5 Milliarden Dollar. Das ist das schlechteste Ergebnis seit April 2009.

Hinzu kamen neue Hinweise auf eine Abkühlung in China. Die dortige Industrieproduktion wuchs im Juli nur noch um 13,4 Prozent nach 13,7 Prozent im Vormonat. Zudem wird das Bruttoinlandsprodukt nach der Prognose eines Informationszentrums im dritten Quartal nur noch um 9,2 Prozent zulegen, im zweiten Quartal waren es noch 10,3 Prozent. Grund ist vor allem das Auslaufen staatlicher Konjunkturprogramme.

Die Nachrichten über den weltweiten Wachstumsmotor machten vor allem Rohstoff- und Energietiteln zu schaffen. So verloren die Aktien von Alcoa mehr als sechs Prozent.

Trotz guter Zahlen verbilligten sich die Papiere des Unterhaltungskonzerns Disney um drei Prozent. Vor Veröffentlichung der Quartalszahlen notierten die Titel des Netzwerkausrüsters Cisco 2,4 Prozent im Minus.

Quelle: ntv.de, rts

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