Marktberichte

Dow nähert sich der 17.000 US-Börsen markieren neue Höchststände

Ein Allzeithoch nach dem anderen: An der New York Stock Exchange bleibt kaum Zeit zum atmen.

Ein Allzeithoch nach dem anderen: An der New York Stock Exchange bleibt kaum Zeit zum atmen.

(Foto: REUTERS)

Die Rekordfahrt geht weiter: An den New Yorker Aktienmärkten verabschieden sich Anleger mit sportlichem Schulterklopfen ins Wochenende. Der Job Report signalisiert eine stabile Erholung, die Kauflaune kehrt zurück.

Die US-Börsen haben ihre Rekordjagd vor dem Wochenende fortgesetzt: Nach einem erwartungsgemäß soliden US-Arbeitsmarktbericht ging es am letzten Handelstag der Woche noch einmal deutlich nach oben.

Der Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJAE) mit seinen 30 Schwergewichten aus der US-Unternehmenslandschaft legte um 0,52 Prozent auf 16.924,28 Punkte zu und ging damit auf dem höchsten Stand seiner Geschichte aus dem Handel. Auf Wochensicht verzeichneten Händler ein Plus von 1,24 Prozent. Der marktbreite S&P-500-Index schloss ebenfalls auf einem Rekordhoch und legte um 0,46 Prozent auf 1949,44 Zähler zu. Auch an der Technologiebörse Nasdaq überwogen die Kursgewinne: Der Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,47 Prozent auf 3794,57 Punkte - der höchste Stand seit September 2000. Im Wochenvergleich gewann das Technologiewertebarometer 1,55 Prozent. Der Nasdaq-Composite gewann im Freitagshandel um 0,59 Prozent auf 4321,40 Punkte.

Die US-Arbeitslosenquote ging auf 6,3 von 6,4 Prozent zurück. Die Zahl der Arbeitsplätze stieg zwar weniger als im Vormonat (plus 288.000) und blieb auch etwas hinter den Erwartungen der Analysten zurück (218.000). Doch Volkswirt Sam Bullard von Wells Fargo Securities wertete es als positiv, dass der Stellenaufbau auf einer breiten Basis stehe. "Das vergrößert die Wahrscheinlichkeit einer Beschleunigung des Wachstums."

"Die Beschäftigungszahlen lagen im Rahmen der hohen Erwartungen und sind als robust zu bezeichnen", kommentierte Volkswirt Ulrich Wortberg von der Helaba die Wirkung des Job Reports als aktuellen Kurstreiber. Zusammen mit der niedrigen Arbeitslosenquote setze sich die Erholung am Arbeitsmarkt fort. Die US-Notenbank Fed dürfte sich aus seiner Sicht in ihrer Geldpolitik bestätigt fühlen.

Edgar Walk von Metzler AM hob aber hervor, dass das Geschehen an den Finanzmärkten der Fed zunehmend Kopfzerbrechen bereite. Denn Investoren agierten immer sorgloser. Aus Sicht von Craig Erlam, Marktanalyst bei Alpari UK, gab es neben dem Arbeitsmarktbericht und dem Nachhall der Beschlüsse der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Vortag wenig neues auf der Nachrichtenseite, was die Märkte hätte bewegen können.

Weit oben auf der Liste der New Yorker Tagesgewinner tauchten die Finanzwerte auf: Das Kreditkartenunternehmen American Express war mit einem Kursplus von 2,3 Prozent auf 94,91 US-Dollar Spitzenreiter im Dow, dicht gefolgt von den Anteilen der Investmentbank Goldman Sachs mit einem Aufschlag von 2,2 Prozent. Wichtige Nachrichten habe es zwar nicht gegeben, sagten Händler. Mit den EZB-Beschlüssen habe sich das Umfeld für Finanzwerte aber nochmal verbessert und das unterstütze nicht nur die Aktien der europäischen Institute.

Zu den Favoriten der Wall Street gehörte zudem das Unternehmen Verifone, dessen Aktien um 8,6 Prozent stiegen. Der Hersteller von Lesegeräten für Kreditkarten verbuchte im abgelaufenen Quartal einen Gewinn von 0,37 Dollar je Aktie. Analysten hatten im Schnitt mit 0,32 Dollar gerechnet.

Die rote Laterne im Dow hielten dagegen Pfizer-Aktien mit einem Kursverlust von 1,1 Prozent auf 29,42 Dollar. Börsianern zufolge verkauften technisch orientierte Anleger die Titel.

Im Technologiebereich fanden sich Ebay-Titel mit einem Minus von 1,8 Prozent auf 49,70 Dollar am Ende des Nasdaq100-Index wieder. Papiere der AIG verteuerten sich um 0,9 Prozent. Der Versicherer hat nach dem Verkauf seiner Flugzeugleasing-Sparte 2,12 Milliarden Dollar für Aktienrückkäufe zur Verfügung und will Geld an seine Anteilseigner zurückzugeben. Zudem verwiesen Händler auf eine Kurszielerhöhung durch Barclays auf 64 Dollar.

Nach Verkaufszahlen für Mai legten die Anteile am Einzelhändler Gap um 2,1 Prozent zu. Außerdem standen Apple-Aktien im Blick. Die Anteile an dem iPhone-Hersteller verloren 0,3 Prozent auf 645,57 Dollar. Apple will mit einem Aktiensplit nach Börsenschluss dafür sorgen, dass sich der Kurs positiv entwickelt. Für eine Apple-Aktie erhalten die Anteilseigner nun sieben, was den Kurs des Papiers im gleichen Verhältnis absenkt und für Einsteiger attraktiver erscheinen lässt.

Die Papiere von Hertz brachen dagegen um gut 9 Prozent ein. Der Autovermieter muss wegen falscher Berechnungen seine Bilanzen der Jahre 2011 bis 2013 neu aufstellen.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 639 Millionen Aktien den Besitzer. 2243 Werte legten zu, 778 gaben nach und 130 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,6 Milliarden Aktien 1875 Titel im Plus, 743 im Minus und 125 unverändert.

Der Euro stabilisierte sich im Freitagshandel. Auf den Arbeitsmarktbericht reagierte die Gemeinschaftswährung kaum. Sie hielt sich aber über 1,36 US-Dollar und kostete in New York zuletzt 1,3645 Dollar. Am Vortag hatten die Beschlüsse der EZB mit einer Leitzinssenkung und einem neuen Lockerungspaket im Kampf gegen die niedrige Inflation und die maue Konjunktur den Euro bis auf 1,35 Euro gedrückt. Richtungweisende zehnjährige Anleihen fielen am Freitag um 2/32 auf 99 6/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,59 Prozent.

Quelle: ntv.de, mmo/bad/dpa/rts

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