Marktberichte

Opec und Japan-Daten Tokio und Schanghai vermelden Zugewinne

In Tokio geht es mit den Kursen bergauf.

In Tokio geht es mit den Kursen bergauf.

(Foto: AP)

Gute Handelslaune herrscht zum Wochenausklang in Japan und China. In Tokio sorgt der niedrige Ölpreis für Aufschläge bei den Fluggesellschaften. In Australien verlieren dadurch die Energiewerte.

Die OPEC-Entscheidung, die tägliche Fördermenge trotz des jüngsten starken Ölpreiseinbruchs unverändert zu lassen, lastete auch am Freitag weiter auf dem "schwarzen Gold". Zwar hatte sich die Entscheidung des Öl-Kartells im Vorfeld schon abgezeichnet, doch die Gewissheit versetzte den Preisen am Donnerstag noch einmal einen Schlag. Allerdings konnten sich die Ölpreise von ihren Tiefs nach der Opec-Entscheidung etwas erholen. Doch der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI notierte mit 68,70 Dollar weiterhin auf einem Mehrjahrestief. Für ein Fass der Nordseesorte Brent mussten 72,38 Dollar bezahlt werden.

Die Reaktion an den asiatischen Aktienmärkten auf den Opec-Beschluss fiel unterschiedlich aus. Während es in Tokio und Schanghai kräftiger nach oben ging, knickte die Börse in Australien um 1,6 Prozent ein. Hier drückten die Abschläge bei den Werten aus dem Öl- und Energie-Sektor. So fielen Santos um 13 Prozent und Woodside Petroleum verloren gut 7 Prozent. Auch die Aktien von Oil Search und Origin Energy standen unter verschärftem Abgabedruck und fielen um 6 bzw. 7 Prozent.

Gegen den Trend legte in Sydney der Kurs von Rio Tinto um 1,9 Prozent zu. Vor dem Investorentag hatte CEO Sam Walsh gesagt, man wolle trotz fallender Eisenerzpreise im kommenden Jahr mehr an die Aktionäre ausschütten. "Das will man am Markt natürlich hören in operativ schwierigen Zeiten", sagte ein Händler.

Aufschläge bei Airlines

In Tokio stützten dagegen unter anderem die deutlichen Aufschläge bei den Aktien aus dem Sektor der Fluggesellschaften, die von der Aussicht auf einen weiter niedrigen Ölpreis profitierten. Für die Titel von Japan Airlines ging es um 5,3 Prozent nach oben und ANA Holdings stiegen um 7,4 Prozent. "Zwar ist ein anhaltend niedriger Ölpreis für einige Sektoren negativ, doch sollte übergeordnet die Konjunkturentwicklung davon positiv beeinflusst werden", so Analyst Yusuke Sakai von T&D Asset Management. Auch in Tokio standen Werte aus dem ölverarbeitenden Sektor unter Abgabedruck, belasteten allerdings das Sentiment kaum.

Der Nikkei-225 erhöhte sich um 1,2 Prozent auf 17.460 Punkte. "Nach einer kurzen Konsolidierung des überhitzten Marktes dürfte die Marke von 17.500 Punkten dann recht schnell fallen", prognostizierte Yoshihiro Okumura von Chibagin Asset Management GM.

Gemischte Signale aus Japan

Dazu kamen neue japanische Inflationsdaten. Erstmals seit einem Jahr ist die Inflationsrate wieder unter die Marke von 1 Prozent gefallen und hat sich damit von den Zielen der japanischen Regierung und der Bank of Japan, die Inflation wieder in den Bereich von 2 Prozent zu führen, noch ein Stück weiter entfernt. Allerdings ist die Industrieproduktion im Oktober gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent gestiegen, während die Analysten hier mit einem Rückgang um 0,6 Prozent gerechnet hatten.

Als weitere Stütze für den Tokioter Aktienmarkt wurde auf den gestiegenen Dollar verwiesen, der wieder über die Marke von 118 Yen sprang. Hier mussten 118,13 Yen bezahlt werden, nach Ständen um 117,50 Yen am Vortag. Dies sorgte vor allem bei den Exportwerten für Kursgewinne. Olympus verbesserten sich um 4,5 Prozent und Kyocera legten um 1,5 Prozent zu.

Für den Shanghai-Composite ging es den siebten Handelstag in Folge nach oben, der Index gewann 2 Prozent. Damit steht für die abgelaufene Woche ein sattes Plus von 8 Prozent zu Buche. Die Gründe für den erneuten Anstieg waren die gleichen, wie schon an den Tagen zuvor: die überraschende Senkung der Leitzinsen durch die Notenbank und die Hoffnung, dass dies nicht das Ende der Fahnenstange gewesen ist. Gesucht waren vor allem die Bankenwerte.

Ölpreise weiter unter Druck

Zwar haben die Ölpreise nach der Entscheidung der Opec weiter an Boden verloren, doch rechnen einige Teilnehmer kurzfristig mit einer leichten Erholung. "Die Ölpreise könnten sich etwas erholen, da es den Anschein hat, dass die weltweite Konjunkturentwicklung einen Boden gefunden zu haben scheint", sagte Stratege Takahiro Sekido von Tokyo-Mitsubishi UFJ. Zudem könnte die Reaktion an den Rohstoffmärkten aufgrund des Feiertages in den USA noch etwas volatiler ausgefallen sein.

Erneut unter Druck stand auch der Goldpreis. Für die Feinunze mussten 1.188 Dollar bezahlt werden, nach 1.200 Dollar am Vortag. Damit könnte nach Aussage eines Händlers die seit Anfang November gesehene Erholung, als der Preis für die Feinunze auf den niedrigsten Stand seit viereinhalb Jahren gefallen war, schon wieder vorbei sein. Hier rückte allerdings auch das am Wochenende anstehende Gold-Referendum in der Schweiz in den Fokus. Sollten die Eidgenossen für die Initiative stimmen, müsste die Schweizer Notenbank den Goldanteil in ihrer Bilanz massiv ausbauen.

Quelle: ntv.de, ddi/wne/DJ

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