Marktberichte

Japans Notenbank lässt Geld regnen Tokio-Börsen bleiben pessimistisch

Japans Notenbank drückt weiter aufs Gas. Doch die Anleger hebt das nicht an.

Japans Notenbank drückt weiter aufs Gas. Doch die Anleger hebt das nicht an.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die japanische Notenbank pumpt weiter fast 500 Milliarden Euro in den Markt. Doch selbst das kann den Pessimismus der Anleger nicht brechen: An den Märkten in Tokio geht es weiter abwärts.

Die Börse in Tokio hat am Dienstag deutlich nachgegeben. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte ging mit einem Abschlag von 1,4 Prozent bei 14.606,88 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix-Index büßte 1,9 Prozent auf 1174,56 Zähler ein. Auch an der New Yorker Wall Street war es zuvor abwärts gegangen. Der Dow-Jones-Index schloss bei 16.245 Punkten etwa ein Prozent im Minus. Auch der breiter gefasste S&P-500 ging mit 1845 Zählern fast 1,1 Prozent tiefer aus dem Handel.

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Auch gute Nachrichten konnten den Pessimismus der Anleger nicht brechen: Die japanische Zentralbank hält an ihrer äußerst lockeren Geldpolitik fest. Wie erwartet beschloss die Bank von Japan (BOJ), den Kauf von Wertpapieren in Höhe von jährlich 60 bis 70 Billionen Yen (424 bis 495 Milliarden Euro) fortzusetzen. Der Beschluss fiel nach BOJ-Angaben einstimmig. Die Notenbanker bekräftigten zugleich ihre Einschätzung, wonach die heimische Wirtschaft sich weiter in moderatem Tempo erholen wird.

US-Justiz bestraft Takeda

Dass die Entscheidung über die Fortsetzung der Geldschwemme dem Handel kein Leben einzuhauchen vermochte liegt wohl daran, dass am Markt erwarten worden war, dass die Währungshüter am bisherigen Kurs festhalten würden. "Sollte die BOJ tatsächlich eine zusätzliche Lockerung ankündigen, würde das als positive Überraschung aufgenommen", hatte ein Händler zuvor gesagt.

Die Notenbank verfolgt mit ihrer extrem lockeren Geldpolitik das Ziel, die Inflationsrate an die Marke von zwei Prozent zu bringen. Japan steckt seit rund 15 Jahren in einer Deflation, einer Spirale aus fallenden Preisen, die die Wirtschaft lange lähmte.

Abwärts ging es am Dienstag vor allem für die Aktien von Takeda Pharmaceuticals: Die Titel brachen um über acht Prozent ein, nachdem ein US-Gericht die Pharmafirma und ihren US-Konkurrenten Eli Lilly zu einer Milliardenstrafe verdonnert hatte. Takeda muss sechs Milliarden Dollar zahlen, Eli Lilly drei Milliarden. In dem Verfahren ging es darum, dass Krebsrisiken des Diabetes-Medikaments Actos verschwiegen wurden. Das Gericht habe zudem Entschädigungszahlungen über 1,475 Millionen Dollar verhängt, sagte ein Anwalt der Kläger.

Quelle: ntv.de, hvg/rts/dpa

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