Marktberichte

Nachfrage auf Fünfjahrestief Starker Dollar drückt Goldpreis

Der Goldpreis rauscht in den Keller: Der starke Dollar belastet, die Nachfrage ist auf einem Fünfjahrestief.

Der Goldpreis rauscht in den Keller: Der starke Dollar belastet, die Nachfrage ist auf einem Fünfjahrestief.

(Foto: picture alliance / dpa)

Gold-Besitzer haben nichts zu lachen: Der immer stärkere Dollar belastet den Preis für das Edelmetall. Zudem will die US-Notenbank ihre lockere Geldpolitik beenden - ein wichtiges Kaufargument fällt damit weg. Die Goldnachfrage ist auf einem historischen Tiefpunkt.

Der feste Dollar hat den Goldpreis am Freitag belastet. Die Feinunze (31,1 Gramm) verbilligte sich um bis zu ein Prozent auf 1150,26 Dollar. "Gold reagiert auf die Stärke des Dollar zum Yen, das war in den letzten zwei Wochen der Hauptfaktor für den sinkenden Goldpreis", sagte ein Händler in Singapur. Eine Aufwertung der US-Währung macht Edelmetalle für Investoren außerhalb Amerikas teurer. In der Vorwoche war der Goldpreis auf ein 4-1/2-Jahres-Tief von 1131,85 Dollar gefallen.

Gold
Gold in Euro 2.245,70

Auch die zuletzt robusten US-Arbeitsmarktdaten trübten die Stimmung für Gold. Eine stärkere US-Konjunktur dürfte laut Börsianern dazu führen, dass die Notenbank Fed die Zinszügel im kommenden Jahr schneller als bislang erwartet straffen könnte. Damit würde Gold als Inflationsschutz unattraktiver.

Mit dem fallenden Goldpreis ist auch die Nachfrage nach dem Edelmetall in den vergangenen Monaten gesunken. Im dritten Quartal hätten weltweit 929,3 Tonnen Gold den Besitzer gewechselt, zwei Prozent weniger als im Vorjahr, teilte der Branchenverband World Gold Council mit. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank ist die Nachfrage nach Gold damit so schwach wie seit Ende 2009 nicht mehr.

Ein starker Rückgang in China habe zur allgemein schwachen Nachfrage beigetragen, ein Teil davon sei durch eine höhere Nachfrage aus Indien aufgefangen worden. Laut dem World Gold Council gab es in den Monaten Juli bis September die stärksten Rückgänge bei der Nachfrage nach Goldbarren mit einem Minus von 27 Prozent im Jahresvergleich auf 185,7 Tonnen. Bei der Nachfrage nach Goldschmuck meldete der Branchenverband einen Rückgang um vier Prozent und bei der Nachfrage durch Zentralbanken um neun Prozent.

Zuletzt war der Goldpreis stark gefallen. Ende vergangener Woche erreichte die Notierung für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) bei 1132,16 Dollar den tiefsten Stand seit Mitte 2010. Seitdem konnte sich der Goldpreis wieder etwas erholen. Im September 2011 hatte der Goldpreis ein Rekordhoch bei 1920 Dollar erreicht.

Quelle: ntv.de, hvg/dpa/rts

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