Marktberichte

Neuer Branchenriese weckt Phantasie Stahlhochzeit treibt Nikkei an

Eine Großfusion in der japanischen Stahlbranche und positive Einzelhandelszahlen aus den USA befeuern am Freitag die Börsen in Tokio. Der Nikkei-Index schließt auf dem höchsten Stand seit zwei Wochen.

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(Foto: AP)

Eine geplante Fusion im Stahlsektor hat in Tokio für ein deutliches Plus gesorgt. Daneben habe allerdings vor der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten für Januar am Berichtstag eine leichte Zurückhaltung geherrscht, hieß es. So könnte es nach der Bekanntgabe der Daten zu einer Korrektur des Marktes kommen, da die Erwartungen für die Konjunkturerholung in den USA doch sehr hoch seien, sagte ein Händler.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss 1,1 Prozent fester bei 10.543 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,8 Prozent auf 935 Punkte.

"Die US-Arbeitsmarktdaten stellen oftmals einen Wendepunkt für den Markt dar", so ein Teilnehmer. Die Beschäftigung in der US-Wirtschaft dürfte zu Jahresbeginn kräftiger gestiegen sein, ohne dass dies einen Rückgang der Arbeitslosenquote bewirkt hätte.

Im Fokus des Interesses stand allerdings die geplante Fusion zwischen Nippon Steel und Sumitomo Metal Industries. Die beiden Stahlhersteller wollen sich bis zum Oktober 2012 zur Nummer zwei hinter Weltmarktführer ArcelorMittal zusammenzuschließen. Analysten äußerten die Hoffnung, dass auch andere Konzerne Allianzen schmieden könnten, um ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Die Aktie von Nippon Steel stieg um gut neun Prozent, die von Sumitomo Metal um knapp 17 Prozent.

Der Zusammenschluss wäre die erste große Konsolidierung in der japanischen Stahlindustrie seit 2002, als NKK und Kawasaki Steel sich zum zweitgrößten Stahlkonzern des Landes, der JFE Holdings Inc, zusammengeschlossen hatten. Den Angaben zufolge sollen die Geschäftsaktivitäten unter dem Schirm einer noch zu gründenden Holding-Gesellschaft zusammengelegt werden.

"Nur einige wenig große Konzerne werden sich in dem Sektor behaupten und durch diesen Zusammenschluss werden die beiden Unternehmen sicher dazugehören", sagte ein Analyst. Vorteile für die Fusionspartner sieht er vor allem in geringeren Beschaffungskosten trotz steigender Rohstoffpreise und deutlichen Einsparungen auf der Kostenseite.

Auch die laufende Berichtssaison stand weiter im Blickpunkt des Marktes. Sony gehörte zu den Gewinnern: Der Elektronik-Konzern hatte gute Quartalszahlen vorgelegt, die über den Erwartungen von Analysten lagen. Seine Titel legten um 1,8 Prozent zu.

Mit einem deutlichen Plus zeigten sich auch Softbank, nachdem das Unternehmen die operative Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben hat. Die Aktien legten um 3,5 Prozent zu. Sharp gewannen 5,3 Prozent, obwohl der Konzern für das vergangene Quartal einen kräftigen Gewinnrückgang vermeldet hatte. Stützend wirkte hier ein Bericht der Zeitung "Nikkei", dass das Unternehmen mit Chimei Inolux aus Taiwan bei der LCD-Herstellung kooperieren will.

Ebenfalls gesucht waren Hitachi, die um 3 Prozent zulegten. Der Konzern hatte im Schlussquartal des vergangenen Jahres den Nettogewinn verdreifacht.

Die Börse in Australien legte 0,9 Prozent zu. Die Märkte in China, Taiwan, Korea und Singapur blieben wegen des chinesischen Neujahrfests geschlossen.

Quelle: ntv.de, nne/rts/DJ

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