Marktberichte

Technologiewerte unter Druck Wall Street schließt uneinheitlich

Es steht eine spannende Handelswoche bevor.

Es steht eine spannende Handelswoche bevor.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die mögliche Zinserhöhung der Fed drückt aufs Gemüt der Händler an der Wall Street. Ein Belastungsfaktor war überdies die Industrieproduktion in China, die im August so schwach war wie nie seit fast sechs Jahren.

Standardwerte rauf, Technologiewerte runter: Die Wall Street präsentierte sich am Montag zweigeteilt. Während der Dow-Jones-Index zulegte, ging es an der technologielastigen Nasdaq abwärts. Dieser Bereich gelte als riskanter und werde gemieden, sagten Teilnehmer. Daran habe sich die Vorsicht der Anleger vor der Fed-Sitzung am Dienstag und Mittwoch gezeigt. Möglicherweise hätten Fonds auch im Vorfeld des Alibaba-Börsengangs die Werte des Sektors abgestoßen, um Mittel frei zu haben - dies, zumal die Aktie wohl teurer emittiert wird als bislang gemeldet.

Die Sitzung der US-Notenbank mit der Spekulation um den Zinserhöhungstermin ließ die Anleger zögern. Daneben steht am Donnerstag das Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands auf der Agenda. Ein Belastungsfaktor war überdies die Industrieproduktion in China, die im August so schwach war wie nie seit Dezember 2008. Die US-Konjunkturdaten des Tages fielen uneinheitlich aus und ließen die Anleger weitgehend kalt.

Der Dow-Jones-Index stieg um 0,3 Prozent auf 17.031 Punkte. Der S&P-500 verlor 0,1 Prozent und der Nasdaq-Composite fiel um 1,1 Prozent.

Die Tesla-Aktie brach um gut 9 Prozent ein. Morgan Stanley sagte, ihr Kursziel von 320 Dollar dürfte nicht so rasch erreicht werden wie bislang gedacht. Der Markt in China werde nicht so einfach zu erobern sein und Tesla müsse sich hüten, bei Innovationen wie dem fahrerlosen Auto nicht von anderen Herstellern überholt zu werden. Die Aktie hatte erst am 4. September ein Rekordhoch erreicht und ist seit Jahresbeginn um 69 Prozent gestiegen.

Der bevorstehende Mega-Börsengang des chinesischen E-Commerce-Konzerns Alibaba hielt die Anleger bereits in Atem. Alibaba wird Kreisen zufolge einen höheren Ausgabepreis ins Auge fassen. Bislang lautete die Spanne auf 60 bis 66 Dollar. Alibaba will den Ausgabepreis am Donnerstag nennen, am Freitag soll dann das Börsendebüt in New York erfolgen. Der Preis soll aber nicht über 70 Dollar liegen, sagten Medien unter Berufung auf eingeweihte Kreise.
Viele Techwerte gaben im Vorfeld des Börsengangs nach, so Facebook 3,7 Prozent, Twitter 5,2 Prozent, Micron Technology 4,8 Prozent, Salesforce.com 2,8 Prozent, Seagate Technology 3,6 Prozent und Amazon 2,2 Prozent. Der Alibaba-Börsengang hatte zum Start noch die Aktie von Yahoo beflügelt, die sich dann aber dem Abwärtssog des Segments nicht entziehen konnte und 0,8 Prozent nachgab. Das US-Unternehmen hält 22,5 Prozent an Alibaba, dessen Börsengang mit einem Volumen von voraussichtlich 24 Milliarden Dollar zum größten IPO aller Zeiten werden dürfte.

Die Apple-Aktie drehte ebenfalls ins Minus, hielt sich mit minus 0,1 Prozent aber besser als der Technologiesektor. Das Unternehmen verzeichnet wieder einmal einen Ansturm auf sein neuestes iPhone-Modell: In den ersten 24 Stunden seien bereits mehr als vier Millionen Vorbestellungen für das neue iPhone 6 und iPhone 6 Plus eingegangen - ein Rekord, wie der Konzern mitteilte.

Microsoft verstärkt den Bereich Spieleentwicklung mit einer Milliardenofferte. Der Software-Konzern übernimmt Mojang, den schwedischen Macher des Videospiels "Minecraft". Microsoft legt dafür eigenen Angaben zufolge 2,5 Milliarden Dollar auf den Tisch. Die Aktie von Microsoft fiel um 1 Prozent und war damit schwächster Wert im Dow Jones.

Der US-Gesundheitskonzern Danaher übernimmt das Schweizer Unternehmen Nobel Biocare für rund 2,1 Milliarden Dollar. Mit der Übernahme will Danaher seine Marktstellung bei Zahn-Implantaten stärken. Für die Danaher-Aktie ging es 0,3 Prozent abwärts.

Am Devisenmarkt war der Aufwärtsdrang des Dollar ungebrochen. Gestützt wurde er vom fortgesetzten Anstieg der Renditen bei US-Anleihen und den Spekulationen über einen sich konkretisierenden Zeitpunkt für die erste US-Zinserhöhung, wenn am Mittwoch die US-Notenbank ihre Beschlüsse erörtert. Der Euro handelte bei 1,2936 Dollar, nach 1,2960 Dollar im späten US-Handel am Freitag.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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