Marktberichte

Japans Nikkei im Plus Proteste setzen Hongkonger Börse zu

Seit Tagen ist Hongkong Schauplatz von Massendemonstrationen.

Seit Tagen ist Hongkong Schauplatz von Massendemonstrationen.

(Foto: REUTERS)

Zu zum Teil kräftigen Abschlägen kommt es zum Wochenbeginn in Hongkong. Die anhaltenden Unruhen ziehen die Bankenwerte in Mitleidenschaft. In Tokio schließt dagegen der Nikkei mit Gewinnen. Er profitiert vom schwächelnden Yen

Mit einem deutlichen Minus hat der Aktienmarkt in Hongkong auf die Proteste für mehr Demokratie reagiert. Wegen der anhaltenden Demonstrationen mussten auch einige der größten Banken der Stadt Filialen schließen, einige Dienstleistungen einstellen und Notfallpläne aktivieren.

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Betroffen waren Standard Chartered Bank, HSBC Holdings, Bank of East Asia, Bank of China Hong Kong und China CITIC Bank International. Die Aktien der Institute gaben um bis zu 3,7 Prozent ab. Die Hongkonger Währungsbehörde HKMA, de facto die Zentralbank der Stadt, hat nach eigenen Angaben ihren Notfallplan aktiviert und ist darauf vorbereitet, Liquidität ins Bankensystem zu pumpen. Die HKMA geht allerdings davon aus, dass die Geldmärkte der Stadt normal arbeiten.

Auch in Sydney machten sich die Proteste in Hongkong bemerkbar. Der S&P/ASX 200 fiel um 0,9 Prozent. Hier drückten die Sorgen um mögliche negative Auswirkungen der Proteste und allgemeine Bedenken bezüglich der Konjunktur in China auf die Kurse. Die positiven US-Vorgaben konnten den Markt nur zu Eröffnung stützen. Vor allem die Aktien der Rohstoffförderer, die stark von der Nachfrage in China abhängen, standen unter Abgabedruck. Für Rio Tinto und BHP Billiton ging es um 1,5 bzw. 1,3 Prozent nach unten. "Die Proteste in Hongkong und die anhaltenden Konjunktursorgen dürften auch weiter für Zurückhaltung unter den Investoren sorgen", so Ric Spooner, Analyst bei CMC Markets.

Unbeeindruckt von den Entwicklungen in Hongkong zeigte sich der Aktienmarkt in Shanghai, wo es um 0,5 Prozent nach oben ging. Die sich abzeichnenden Erleichterungen des Marktzugangs für Ausländer sorgten hier für verstärktes Kaufinteresse. "Der Markt für A-Aktien dürfte vor allem für ausländische Investoren interessant sein", so Amy Lin, Analyst von Capital Securities. Gesucht waren defensive Werte. Die Spekulation auf weiteren Maßnahmen zur Konjunkturbelebung durch die chinesische Notenbank sorgten hier für Gewinnfantasie, hieß es. Für die Papiere von China Shipbuilding ging es 9,9 Prozent aufwärts.

Ansonsten zeigten sich die Aktienmärkte in Ostasien mit einem gemischten Bild, wobei sich die Veränderungen in Grenzen hielten. Beflügelt von guten US-Vorgaben ging es für den Nikkei-Index in Tokio um 0,5 Prozent auf 16.311 Punkte nach oben. Dazu kam der anhaltend feste Dollar gegenüber dem Yen. "Der Greenback nimmt Kurs auf die Marke von 110 Yen, die noch vor der Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten für September am Freitag fallen dürfte", sagte Devisen-Stratege Yunosuke Ikeda von Nomura Securities. Zuletzt kostete der Dollar 109,64 Yen.

Gespannt blickt der Aktienmarkt auf die Bekanntgabe des Konjunkturberichts "Tankan" der japanischen Notenbank am Mittwoch. "Jeder erinnert sich noch an den schwachen Bericht für den Zeitraum April bis Juni. Die Frage ist nun, ob sich die Situation weiter verschlechtert hat und wenn ja, was die Notenbank dann noch tun wird", sagte ein Händler.

Bei den Einzelwerten in Tokio verloren Softbank 1,2 Prozent. Der Telekomkonzern will offenbar das US-Filmstudio DreamWorks kaufen und soll bereits Verhandlungen führen. Informanten wollten einen möglichen Verkaufspreis von DreamWorks nicht nennen. Derzeit kommt DreamWorks auf eine Marktkapitalisierung von rund 2 Milliarden US-Dollar.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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