Marktberichte

Technische Gegenbewegung Schwache US-Daten helfen dem Euro

Der Starke Dollar setzt derzeit fast allen anderen Währungen zu.

Der Starke Dollar setzt derzeit fast allen anderen Währungen zu.

(Foto: REUTERS)

Die europäische Gemeinschaftswährung fängt sich. Zunächst fehlt es an konkreten Gründe. Doch dann sorgen schwache US-Konjunkturdaten für Auftrieb. Übergeordnet rechnen Experten allerdings mit einem weiter starken Dollar.

Der Euro hat am Dienstag wieder etwas Luft zwischen sich und die Marke von 1,13 Dollar gebracht. Händlern zufolge fehlte es für die Aufwärtsbewegung zunächst an konkreten gründen. "Das sieht nach einer technischen Gegenbewegung aus, nachdem der Euro zuletzt so stark gefallen ist", sagte ein Börsianer. Neuerlichen Auftrieb erhielt die Gemeinschaftswährung dann durch schwache US-Auftragseingänge. In der Folge stieg der Euro bis auf 1,1370 Dollar. "Der Eindruck verstärkt sich, dass der Euro das Schlimmste hinter sich hat", sagt ein Händler.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,08

Am Nachmittag setzte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1306 Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8845 Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,74725 britische Pfund, 133,08 japanische Yen und 1,0170 Schweizer Franken fest.

Die Ankündigung von Staatsanleihenkäufen durch die EZB hatte die Gemeinschaftswährung seit Donnerstag in der Spitze um mehr als vier Prozent auf 1,1098 Dollar einbrechen lassen. Die Notenbanker wollen Wertpapiere im Volumen von gut 1,1 Billionen Euro erwerben, um die Konjunktur in der Euro-Zone anzukurbeln. Mit der Geldschwemme nach dem Vorbild der US-Notenbank Fed will die EZB verhindern, dass die Wirtschaft in eine Deflation abrutscht, also eine gefährliche Abwärtsspirale aus fallenden Preisen auf breiter Front und nachlassenden Investitionen.

Morgan Stanley erwartet Dollar-Aufschwung

Derweil hat die Morgan Stanley (MS) die Prognosen für die künftige Entwicklung des US-Dollar kräftig angehoben und erwartet die kommenden zwei Jahre eine nachhaltige Aufwertung des Greenback. Explizite Schätzungen geben die Analysten für das Britische Pfund an, das sie Ende 2015 nur noch bei 1,38 Dollar sehen - der Markt erwarte hier deutlich mehr. Allerdings spiegele sich in dieser Prognosen nicht nur die Erwartung eines stärkeren Dollar, sondern auch eines schwächeren Pfund wider, urteilten die Währungsstrategen. Die zunehmend taubenhafte Bank of England und die erhöhte politische Unsicherheit machten das Pfund für Anleger weniger attraktiv. Das Pfund kostet aktuell 1,5084 Dollar.

Nach Ansicht der Commerzbank (CoBa) muss sich die Chinesische Notenbank (PBoC) im Falle einer anhaltenden Schwäche des Renminbi entscheiden, ob sie gegen die Abwertung ankämpfen, sie steuern oder sie akzeptieren wolle. Die Währungsstrategen prognostizieren, dass sich die PBoC für den Weg der Steuerung entscheiden wird. In dem Fall würde die Notenbank den Referenzkurs des Renminbi zum Dollar stets leicht erhöhen und gleichzeitig Devisenreserven verkaufen. In der Folge würde der Renminbi allmählich fester tendieren. Die Dollarstärke dürfte nämlich anhalten, wenn die Fed - wie dies erwartet werde - im Juni die Zinsen erhöht. Ein Dollar wird aktuell mit 6,2472 Yuan gehandelt nach 6,2558 Yuan am Montagabend.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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