Marktberichte

Rekordjagd in Trippelschritten S&P-500 schließt knapp unter 2500 Punkten

Neue Höchststände an der Wall Street: Der marktbreite S&P-500 nähert sich der "magischen Marke".

Neue Höchststände an der Wall Street: Der marktbreite S&P-500 nähert sich der "magischen Marke".

(Foto: AP)

Schmale Bewegungen am New Yorker Aktienmarkt: Im leichten Aufwind dringen die US-Börsen zur Wochenmitte abermals bis auf neue Höchststände vor. Die Aktien von Apple gibt leicht nach. Amazon kratzt an der 1000-Dollar-Marke.

Die großen Börsenbarometer an der Wall Street haben im Mittwochshandel auf hohem Niveau leicht zugelegt und sich damit auf neue Rekordstände vorgeschoben. Der Dow-Jones-Index kletterte um 0,18 Prozent auf 22.158,18 Punkte. Der S&P-500 rückte um 0,08 Prozent vor und näherte sich mit einem Schlusskurs von 2498,37 Punkten bis auf zwei Zähler der "magischen Marke" von 2500 Punkten an. Der Nasdaq-Composite legte ebenfalls 0,09 Prozent zu und schloss bei 6460 Punkten.

Wie der Börsen-Tag in Europa lief, lesen Sie hier.

Im späten Handelsverlauf sei noch einmal leichter Rückenwind aufgekommen, nachdem sich zuvor wenig getan habe, meinten Beobachter. Zu markanteren Bewegungen kam es unterdessen im Geschäft mit Rohöl und am Devisenmarkt, wo der Dollar zu einer beeindruckenden Erholung ansetzte. Dies spiegele die gestiegene Risikobereitschaft wider, hieß es, nachdem sich die Nordkoreakrise und auch die Wetterlage in den US-Südstaaten beruhigt haben.

Enttäuschung bremst Apple

Die Aktien des iPhone-Anbieters Apple gaben nach den Verlusten vom Vortag um weitere 0,8 Prozent nach. Das Unternehmen hatte am Vorabend neue Produkte vorgestellt, darunter das neue iPhone-Modell "X". Das neue Flaggschiff wird jedoch erst im November auf den Markt kommen, was bei vielen Investoren bereits am Vorabend für enttäuschte Reaktion gesorgt hatte. Normalerweise bringt Apple neue iPhones noch im September und damit im letzten Monat seines Geschäftsjahrs heraus, was dem Ergebnis des Schlussquartals zusätzlichen Schub verleiht. Dieser Effekt dürfte in diesem Jahr ausbleiben.

Die Aktien von Amazon stiegen um 1,7 Prozent auf 999,60 Dollar und näherten sich damit der psychologisch bedeutsamen 1000-Dollar-Marke. Die Analysten von Loop Capital sprachen für das Papier eine Kaufempfehlung aus und setzten das Kursziel bei 1200 Dollar an.

Für die Boeing-Aktie ging es um 0,6 Prozent nach oben. Der Konzern will die Produktion seines Langstrecken-Verkehrsflugzeugs Dreamliner bis zum Jahr 2019 auf 14 von gegenwärtig zwölf pro Monat erhöhen - ein Zeichen dafür, dass der US-Flugzeughersteller eine Trendumkehr bei der bisher eher mauen Nachfrage nach Großraumflugzeugen erwartet.

Analysten von Goldman Sachs äußerten sich ansonsten zu mehreren Unternehmen der Halbleiterbranche. Applied Materials und Micron Technology wurden von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft. KLA-Tencor und ON Semiconductor stuften die Branchenbeobachter dagegen von "Buy" auf "Neutral" zurück. Micron stiegen daraufhin um 0,9 Prozent und Applied Materials um 1 Prozent, KLA-Tencor büßten 1,2 Prozent ein und ON Semiconductor 1 Prozent.

Der Kurs des Einzelhändlers Nordstrom sprang um 6 Prozent nach oben. Laut einem Bericht von CNBC plant das Unternehmen die Übernahme durch die Private-Equity-Gesellschaft Leonard Green & Partners und den anschließenden Rückzug von der Börse.

Konjunktur und Nordkorea

Als kleinen Dämpfer werteten Händler die jüngsten Entwicklungen rund um den Raketenstreit mit Nordkorea. Die Vereinten Nationen verhängten neue Sanktionen gegen das Land, worauf das Regime in Pjöngjang ankündigte, sein Rüstungsprogramm voranzutreiben. US-Finanzminister Steven Mnuchin warnte überdies, dass die USA auch gegen China zusätzliche Sanktionen verhängen würden, falls das Land die UN-Maßnahmen nicht mittrage.

Doch letztlich wandten sich die Anleger stärker der Konjunktur und den Unternehmen zu. "Die Märkte sind nun ausreichend bewertet, so dass die Unternehmensergebnisse den Kursen folgen müssen", meinte Maris Ogg, Präsidentin von Tower Bridge Advisors. Sie wäre nicht überrascht, wenn die Kurse bis zur nächsten Berichtssaison seitwärts liefen. Nach Meinung von Analyst Richard Perry von Hantec Markets werden viele Anleger die Daten zu den US-Verbraucherpreisen am Donnerstag abwarten. Diese könnten den Ausschlag für die kurzfristige Entwicklung der Märkte geben.

Zur Wochenmitte standen zunächst die Erzeugerpreise auf der Agenda. Sie stiegen im August insgesamt um 0,2 Prozent und in der Kernrate um 0,1 Prozent, was auf einen schwachen Inflationsdruck hinweist. Volkswirte hatten die Erzeugerpreise um 0,3 Prozent steigen sehen und für die Kernrate einen Anstieg um 0,2 Prozent vorhergesagt.

Der Dollar rückte trotz der schwächeren Erzeugerpreisdaten deutlich vor, so dass der Euro wieder unter 1,19 fiel. Aktuell steht er bei 1,1884 Dollar, im Tageshoch waren es 1,1995 Dollar. Zur japanischen Währung stieg der Greenback auf 110,61 Yen. Teilnehmer sehen die Erholung des Greenbacks im Zusammenhang mit der Entspannung in der Nordkoreakrise und der Erleichterung nach dem Wirbelsturm "Irma", dessen Schäden nicht so schlimm ausfielen wie befürchtet.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ

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