Marktberichte

Euro fällt erneut Rubel behauptet sich

(Foto: dpa)

Nachdem die Aussicht auf beruhigende Worte von Präsident Wladimir Putin den Rubel kräftig steigen lässt, verunsichert die tatsächliche Rede wieder. US-Notenbankchefin Yellen sorgt derweil für Minuszeichen beim Euro.

Der Kurs des Rubels ist am Donnerstag wieder gestiegen. In Moskau war ein Euro 76 Rubel wert, nach 75,10 Rubel bei Börsenschluss am Vorabend. Ein Dollar kostete 62,24 Rubel. Am Dienstag wurden für einen Euro zeitweise 100 Rubel fällig, für einen Dollar 80 Rubel.

Grund für die Erholung war die Pressekonferenz von Präsident Putin. Im Vorfeld arbeitete sich die russische Währung nach vorne vor. Allerdings schwächte Putin mit seiner Äußerungen zur Lage in der Ukraine den Rubel zeitweise wieder. Auch die Aktienkurse kamen etwas von ihren Tageshöchstkursen zurück.

Putin hat der Ukraine vorgeworfen, Strafaktionen im Osten des Landes durchzuführen und die Region wirtschaftlich zu blockieren. Gleichzeitig hat Putin dem Westen vorgeworfen, Russland unterwerfen und entwaffnen zu wollen. "Putin wird aus dem Kreml herausgezogen werden müssen", meint David Fuller von Fuller Treacy Money.

Der Rubel hatte sich am Mittwoch erst stabilisiert, nachdem das Finanzministerium mit einem massiven Devisenverkauf eingeschritten war. Auch die Zentralbank verkündete weitere Maßnahmen, um die Stabilität des Finanzsystems zu stützen.

Seit Beginn des Jahres verlor der Rubel rund 40 Prozent an Wert. Gründe sind die Wirtschaftssanktionen des Westens wegen Moskaus Rolle in der Ukraine-Krise, vor allem aber der Ölpreisverfall.

US-Zinspläne belasten Euro

Der Eurokurs hat seine Verluste vom Vortag ausgeweitet. Eine im ersten Halbjahr 2015 anstehende Leitzinserhöhung in den USA hat laut Händlern den Euro belastet. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag mit 1,2272 US-Dollar gehandelt. Im frühen Handel hatte er noch 1,2340 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,2285 (Mittwoch: 1,2448) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8140 (0,8033) Euro.

"Die Aussagen von US-Notenbankchefin Janet Yellen vom Mittwochabend haben am Markt nachgewirkt", sagte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank. "Man geht jetzt am Markt von einer ersten Zinsanhebung im Juni aus." Viele Anleger hätten später einen ersten Schritt erwartet. Dass Yellen nur ein langsames Zinserhöhungstempo angekündigt habe, spielte am Markt laut Leuchtmann zunächst weniger eine Rolle, dürfte aber das Aufwertungspotenzial des Dollar beschränken.

Zudem hat die schweizerische Nationalbank (SNB) zur Verteidigung des wankenden Mindestkurses von 1,20 Franken je Euro, einen negativen Zins für Banken angekündigt, falls diese ihr Guthaben bei der SNB anlegen. "Diese Entscheidung kann als Vorbereitung auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die EZB interpretiert werden", sagte Leuchtmann. Die EZB könnte nach Einschätzung vieler Experten mit dem Kauf von Staatsanleihen im Januar beginnen. "Dass dies offenbar von der SNB ebenso gesehen wird, bestärkte die Erwartungen", sagte Leuchtmann.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,78650 (0,79320) britische Pfund, 145,96 (145,89) japanische Yen und 1,2052 (1,2010) Schweizer Franken fest.

Quelle: ntv.de, sla/AFP/DJ

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