Marktberichte

Leichte Erholung in Sicht Rohstoffe kämpfen mit starkem Dollar

Die Ölpreise haben im Kampf gegen den starken Dollar leicht zugelegt.

Die Ölpreise haben im Kampf gegen den starken Dollar leicht zugelegt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die bevorstehende Zinswende in den USA und die maue Konjunktur in Europa geben dem Dollar Schub. Der starke Greenback dämpft wiederum die Ölnachfrage - eine Abwärtsspirale kommt in Gang. Doch nun erholen sich die Preise leicht.

Die Ölpreise haben am Mittwoch nach der starken Abwärtsbewegung am Vortag leicht zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November kostete 95,05 US-Dollar. Das waren 38 Cent mehr als am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI stieg um 37 Cent auf 91,53 Dollar.

Wti Oil
WTI Oil 83,30

Am Dienstag waren die Ölpreise um mehr als zwei Dollar kräftig gesunken. Händler erklärten dies vor allem mit dem immer stärkeren US-Dollar. Er verteuert Rohöl für Abnehmer außerhalb des Dollarraums, was wiederum die Nachfrage drückt.

Die aktuelle Stärke des Dollars hat mehrere Gründe. Zum einen gehen die meisten Beobachter davon aus, dass die US-Notenbank im kommenden Jahr ihre Billiggeldpolitik beendet und erstmals nach fast sechs Jahren die Zinsen in den USA wieder anhebt. Die Geldanlage in den USA wird damit wieder attraktiver, das stärkt die US-Währung.

Zugleich schwächelt der Euro: Die Konjunktur in Europa kommt seit Jahren nicht richtig in die Gänge, die Europäische Zentralbank flutet die Märkte immer weiter mit billigem Geld und hat deshalb die Zinsen im Euroraum sogar in den negativen Bereich gesenkt.

Auch den Edelmetallen setzt die Aufwertung des Dollar zu. Der Preis für eine Feinunze Platin fiel um 1,3 Prozent und lag mit 1276,24 Dollar so niedrig wie zuletzt im Oktober 2009. Gold hielt sich mit 1206,54 Dollar knapp über der psycholgisch wichtigen Marke von 1200 Dollar. Sollte die Rally der US-Währung anhalten, müsse mit weiteren Kursverlusten bei Edelmetallen gerechnet werden, schrieben die Analysten von HSBC in einem Kommentar.

Auch bei anderen Rohstoffen wirkt der gleiche Mechanismus wie bei Öl: Ein steigender Dollar-Kurs macht Edelmetalle für Käufer außerhalb der USA teurer. Die weltweiten größten Gold-Abnehmer sind Indien und China. Außerdem dämpft die geplanten US-Zinserhöhung die Furcht der Anleger vor einer anziehenden Teuerung. Dies macht Edelmetalle als Absicherung gegen Inflation unattraktiver.

Quelle: ntv.de, hvg/dpa

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