Marktberichte

Nur Gold erholt sich weiter Ölpreise purzeln

Die Preise an den Rohstoffmärkten geraten nach der kurzen Erholung des Vortages wieder unter Druck. Vor allem die Ölpreise stehen unter Druck. Auch von den Industriemetallen lassen die Marktteilnehmer derzeit die Finger. Gold dagegen lockt Anleger wieder.

Die Stimmung am Silbermarkt bleibt angeschlagen.

Die Stimmung am Silbermarkt bleibt angeschlagen.

(Foto: dapd)

Der Risikobereitschaft der Anleger am Rohstoffmarkt ist nur von kurzer Dauer gewesen. Am Mittwoch ließen die Investoren Öl und Industriemetalle wieder links liegen, nachdem die Hoffnung auf eine deutliche Stärkung des EU-Rettungsschirms am Vortag noch für Kauflaune gesorgt hatte.

"Den Investoren wird wieder klar, dass die Schuldenprobleme in den USA und in Europa nicht so leicht vom Tisch zu wischen sind", sagte Rohstoff-Experte Jonathan Barratt von Commodity Broking Services. Andere Marktteilnehmer verwiesen auf den gestiegenen Dollarkurs, der Öl für Anleger außerhalb des Dollarraums teurer macht.  

Ölpreise fallen deutlich

Der Preis des nächstfälligen Novemberkontrakts auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI fiel an der New Yorker Rohstoffbörse Nymex zum Settlement um 3,8 Prozent auf 81,21 Dollar. Brent, das in Europa dominiert, zur Lieferung im November verbilligte zum Settlement in London an der ICE um 3,1 Prozent auf 103,81 Dollar.

Die US-Rohöllagerbestände sind in der Woche zum 23. September auf Wochensicht um 1,915 Millionen Barrel gestiegen. Analysten hatten lediglich einen Anstieg um 0,7 Millionen Fass prognostiziert. Die Lagerbestände an Mitteldestillaten wie Diesel und leichtes Heizöl legten um 0,072 Millionen Barrel zu, hier war ein Zuwachs um 0,1 Millionen Barrel erwartet worden.

Die Vorräte an bleifreiem Superbenzin stiegen um 0,791 Millionen Barrel, während die Prognose auf einen Zuwachs um 0,9 Millionen Barrel gelautet hatte. Die Kapazitätsauslastung der US-Raffinerien belief sich auf 87,8 Prozent nach 88,3 Prozent in der Vorwoche.

Keine Kauflust

Auch Industriemetalle waren nicht gefragt: Kupfer kostete mit 7250 Dollar je Tonne zeitweise 4,5 Prozent weniger. Nickel und Zink verbilligten sich um mehr als drei Prozent. Am Mittwoch hatte die Erholungsrally die Metallmärkte teilweise um sieben Prozent nach oben gezogen. "Es gibt immer noch viele Ängste bezüglich Europa", sagte Rohstoff-Experte Ken Hasegawa vom Brokerhaus Newedge. Für einen langfristig stabilen Trend müsste schon ein durchschlagender Lösungsansatz her, der die Märkte wirklich beruhige, erklärte auch ein anderer Händler.

Derzeit schauen die Anleger vor allem auf die in vielen Parlamenten anstehenden Abstimmungen zum Euro-Rettungsschirm EFSF. Bislang haben die Parlamente in Frankreich, Spanien, Italien, Belgien, Luxemburg sowie in den beiden von Rettungspaketen gestützten Staaten Griechenland und Irland zugestimmt. In Deutschland sollen Bundestag und Bundesrat am Donnerstag grünes Licht geben.

Am Goldmarkt verleitete der jüngste Preisrutsch die Anleger auch am Mittwoch zum Wiedereinstieg. Der Preis legte um bis zu 1,2 Prozent auf 1667 Dollar zu, nachdem er am Montag um bis zu 120 Dollar gefallen war. "Der starke Preisrückgang von Gold der vergangenen Tage wird offensichtlich zu verstärkten physischen Goldkäufen genutzt. Insbesondere aus Indien, wo die Feiertagssaison unmittelbar bevorsteht, wird eine hohe Nachfrage gemeldet", schrieben die Analysten der Commerzbank. Silber ging dagegen erneut auf Talfahrt und verbilligte sich um 1,2 Prozent auf 31,50 Dollar je Tonne. "Nach dem jüngsten Kursverfall ist die Stimmung angeschlagen und weitere Verluste sind möglich", sagte Analyst Ong Yi Ling von Phillip Futures. "Anleger warten auf eine Stabilisierung der Preise, bevor sie in den Markt zurückkehren."

Quelle: ntv.de, nne/rts/DJ

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