Marktberichte

Wall Street schließt im Minus Rekordserie des Dow Jones reißt

93291680.jpg

(Foto: picture alliance / Richard Drew/)

Nach neun Tagen mit Schlussrekorden gibt der Leitindex der Wall Street erstmals wieder nach. Unter anderem säen enttäuschende Handelsdaten aus China und Deutschland Zweifel an der Weltwirtschaft. Außerdem sorgt Nordkorea für schlechte Stimmung.

Die Rekordserie im Dow-Jones ist gerissen. Nach neun Tagen mit Schlussrekorden gab der Leitindex diesmal nach. Allerdings hatte er wie auch der S&P-500 im Verlauf ein neues Allzeithoch markiert.

Enttäuschende Handelsbilanzdaten aus China und Deutschland haben laut Händlern Zweifel an der Lage der Weltwirtschaft geweckt und kleinere Gewinnmitnahmen ausgelöst. Im späten Verlauf trug dann die Verschärfung der Nordkorea-Krise zu der verschlechterten Stimmung bei. US-Präsident Donald Trump kündigte an, er werde mit "Feuer und Furie" antworten, wie sie die Welt noch nicht gesehen habe, sollte Nordkorea von seinen Drohungen nicht ablassen. US-Medien hatten zuvor berichtet, das Land besitze passende Atomsprengköpfe für Interkontinentalraketen.

Am Markt ging aber noch eine andere Sorge um: Mit dem nahenden Ende der Berichtssaison bleibt der Strom guter Nachrichten von dieser Seite aus. Portfoliomanager Steve Chiavarone von Federated Investors befürchtet, dass nun wieder die Unsicherheit um die Haushalts- und Geldpolitik und möglicherweise auch schwächelnde Konjunkturdaten lasten könnten, zumindest für den Rest des Sommers. Er rechnet aber mit einer Erholung später im Jahr.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,2 Prozent auf 22.085 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 sank 0,2 Prozent auf knapp 2475 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel ebenfalls um 0,2 Prozent auf 6370 Punkte.

Arbeitsmarktzahlen treiben Kurse

Zwischenzeitlich hatten Daten vom Arbeitsmarkt die Kurse nach oben getrieben. Die Zahl der offenen Stellen in den USA hat im Juni eine Rekordhöhe von 6,16 Millionen erreicht. Die Zahl machte den Aktienkursen, vor allem aber dem Dollar Beine. Die Daten dürften zusammen mit dem starken Arbeitsmarktbericht vom Freitag die US-Notenbank in ihrem Kurs einer allmählichen Zinsverschärfung bestätigen, sagte Chefmarktanalyst Omer Esiner von Commonwealth Foreign Exchange.

Teilnehmer hoben die indirekte Auswirkung auf die Teuerung hervor: wenn Unternehmen Probleme haben, Arbeitskräfte zu finden, könnte dies das Lohnwachstum befeuern. Während der Arbeitsmarkt schon lange Stärke zeigt und der Fed ein Anziehen der Zinsschraube ermöglicht, bleibt die Inflation zurück und verzögert die Zinswende. Dass die neuen Daten nun der Fed mehr Spielraum verschaffen könnten, machte den Aktienkursen schließlich zu schaffen.

Apple erreicht Allzeithoch

Die Apple-Aktie stieg auf ein neues Allzeithoch bei 161,83 Euro. Im Netz kursierten vor der offiziellen Vorstellung durch den Konzern Bilder von einem Dummy des neuen iPhone 8, die einen Eindruck vom Design vermitteln. Zu Handelsende legte das Papier 0,8 Prozent zu.

Die Tesla-Aktie steigerte sich um 2,8 Prozent. Die Analysten von Argus Research haben die Titel auf "Buy" erhöht und nennen ein Kursziel von 444 Dollar. Vor allem die starke Nachfrage nach dem neuen Model 3 stimmt die Experten zuversichtlich für dem Elektroautobauer.

Die Quartalszahlen des Tages kamen eher aus der zweiten Reihe der US-Unternehmen. Unter anderem hat der Autovermieter Avis Budget am Montag nach Börsenschluss enttäuschende Zahlen zum zweiten Quartal veröffentlicht und dabei seinen Ausblick gesenkt. Das drückte die Aktie um 9,9 Prozent. Der Krankenversicherer Tenet Healthcare hat ebenfalls nach einem schwachen Quartal die Prognose gesenkt. Die Aktie fiel um 14,4 Prozent. Einen Sprung nach oben um 21,5 Prozent machte dagegen die Aktie von Michael Kors. Umsatz und Gewinn des Modekonzerns sind in dessen erstem Geschäftsquartal nicht so stark zurückgegangen wie befürchtet.

Quelle: ntv.de, chr/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen