Marktberichte

Starke Unternehmenszahlen Rekordjagd an der Wall Street geht weiter

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(Foto: picture alliance / dpa)

Starke Geschäftszahlen und die Zinspause der US-Notenbank halten US-Anleger bei Laune. Nach der Fed-Entscheidung ziehen die Kurse leicht an. Dagegen lässt die US-Währung Federn, der Euro steigt.

Überwiegend starke Unternehmenszahlen haben die Rekordjagd an der Wall Street weiter angetrieben. Sämtliche wichtigen Indizes erreichten schon im frühen Handel erneut Bestmarken, von denen sie anschließend aber wieder etwas zurückfielen. Als weitere Kursstütze im Tagesverlauf erwiesen sich Aussagen der US-Notenbank Fed zum Ende ihrer zweitägigen Sitzung. Der Dow Jones Industrial schloss 0,45 Prozent fester bei 21 711,01 Punkten. Damit knüpfte der US-Leitindex an seine Vortagsgewinne an. Gleiches galt auch für den breit gefassten S&P-500-Index - am Ende stand er aber nur 0,03 Prozent im Plus bei 2477,83 Zählern.

An der jüngst etwas schwächelnden Technologiebörse Nasdaq stieg der Nasdaq Composite um 0,16 Prozent auf 6422,75 Zähler, während der Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,34 Prozent auf 5950,73 Punkte zulegte. Neben der Berichtssaison mit einer Flut von Unternehmensbilanzen galt die Aufmerksamkeit der Anleger zur Wochenmitte vor allem der Fed. Die Währungshüter hatten wie erwartet beim Weg aus dem Krisenmodus der Geldpolitik vorerst eine Pause eingelegt und den Leitzins nicht weiter angehoben. Man behalte die Inflation im Blick und werde recht bald mit dem Abbau der billionenschweren Notenbankbilanz beginnen, hieß es.

Ökonomen sehen die Notenbank nicht in Eile - auch wegen der anhaltenden politischen Pleiten von US-Präsident Donald Trump. Bei den Berichtsunternehmen dominierten deutliche Kursgewinne. Die Aktien von Boeing setzten ihre seit Wochen anhaltende Rekordjagd fort: Sie sprangen um 9,88 Prozent auf 233,45 US-Dollar nach oben und waren damit unangefochtener Dow-Spitzenreiter. Der Flugzeugbauer hatte nicht nur mit einem unerwartet hohen Quartalsgewinn überrascht, sondern auch mit dem nach oben geschraubten Jahresziel.

Überzeugen konnte auch der Stahlkonzern US Steel, der im abgelaufenen Quartal die Erwartungen ebenfalls übertroffen hatte und den Gewinnausblick nach oben setzte. Die Aktien legten um 7,20 Prozent zu. Beim Telekomkonzern AT&T hatte der überraschende Kundenzuwachs für einen besseren Quartalsgewinn als von Experten erwartet gesorgt. Hier konnten sich die Anteilseigner über ein Kursplus von 5,00 Prozent freuen.

Coca-Cola gewinnen trotz Umsatzrückgang

US Steel
US Steel 37,70

Auch aus der Technologiebranche kamen positive Nachrichten. Die Titel des Prozessorspezialisten AMD erreichten dank der übertroffenen Erwartungen für die jüngste Geschäftsentwicklung zeitweise den höchsten Stand seit rund 10 Jahren und schlossen 4,61 Prozent im Plus. Für die Papiere des Halbleiterunternehmens Texas Instruments ging es nach erfreulichen Resultaten und den positiv aufgenommenen Jahreszielen um 1,43 Prozent nach oben. Dass der Biotech-Konzern Biogen nach dem überraschend starken Umsatzwachstum im zweiten Quartal seine Jahresziele anhob, bescherte den Anteilscheinen einen Kursanstieg von 4,47 Prozent.

Die zunächst kaum bewegten Papiere von Coca-Cola gewannen am Ende 1,11 Prozent, nachdem die Geschäfte des Getränkeriesen nicht so schlecht gelaufen waren wie von Analysten befürchtet. Zu den wenigen Enttäuschungen gehörten hingegen die Resultate des Biogen-Konkurrenten Amgen, dessen zuletzt erholte Aktien um 2,76 Prozent absackten. Das Unternehmen hatte zwar mit seinem Zwischenbericht ebenfalls positiv überrascht und den Ausblick nach oben geschraubt. Ein Experte bezeichnete die Zahlen aber lapidar als wenig inspirierend.

Der Autobauer Ford hatte zwar Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal gesteigert, aber einen operativen Ergebniseinbruch verzeichnet. Die Aktien verloren 1,86 Prozent. Der Euro kletterte nach den Fed-Aussagen bis auf 1,1740 US-Dollar - den höchsten Stand seit Januar 2015 - und kostete zuletzt noch 1,1729 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor noch auf 1,1644 (Dienstag: 1,1694) Dollar festgesetzt. Auch US-Staatsanleihen reagierten positiv auf die jüngsten geldpolitischen Entscheidungen der amerikanischen Notenbank. Richtungweisende Papiere mit einer zehnjährigen Laufzeit gewannen 13/32 Punkte auf 100 24/32 Punkte und rentierten mit 2,29 Prozent.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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