Marktberichte

Dow unter 17.000 Quartalszahlen enttäuschen Wall Street

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(Foto: REUTERS)

Die jüngsten Unternehmenszahlen lösen an der Wall Street keinen Jubel aus. Vor allem aus der Amazon-Aktie fliehen die Anleger. Auch bei Starbucks haben sich manche mehr erhofft. Doch auch die Aussicht auf neue Sanktionen lastet weiter auf dem Handel.

Handfeste Enttäuschungen haben am Freitag die Wall Street belastet und den Dow-Jones-Index unter die Marke von 17.000 Punkten gedrückt. Zwar legte die Berichtssaison zum Wochenausklang eine Pause ein, allerdings mussten Börsianer die Hiobsbotschaften vom Vorabend verdauen. Mit Amazon steckte der Hoffnungsträger der Einzelhandelsbranche noch immer in den roten Zahlen - und dies tiefer als ohnehin befürchtet. Selbst ein deutlich gesteigerter Umsatz des virtuellen Einkaufstempels stimmte Anleger nicht milde, die Aktie brach um 9,6 Prozent ein.

Der Amazon-Schock saß so tief, dass auch gute Konjunkturdaten den Gesamtmarkt kaum stützten. Denn der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter war im Juni stärker als vorhergesehen gestiegen. So verbuchte der Dow-Jones-Index den höchsten Tagesverlust seit sechs Wochen und fiel um 0,7 Prozent auf 16.961 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gaben jeweils um 0,5 Prozent nach.

Ebenfalls nicht zur Hebung der Stimmung trug Visa bei, denn das Kreditkartenunternehmen hatte die Umsatzprognose für das Gesamtjahr kassiert. Trotz gestiegener Gewinne führte die Aktie die Verlierer im Dow mit einem Abschlag von 3,7 Prozent an.

Starbucks-Aktie verliert trotz guter Zahlen

Ein ebenfalls schlechtes Bild ergab sich bei Starbucks. Die Kaffeehauskette hatte im dritten Geschäftsquartal besser abgeschnitten als erwartet und den Ausblick erhöht. Allerdings hätten sich Anleger angesichts des florierenden Geschäfts eine optimistischere Unternehmenszielsetzung gewünscht, hieß es im Handel mit Blick auf die Kursverluste von 2,1 Prozent. Mit Pandora Media enttäuschte ein weiteres Unternehmen, das Internetradio verbuchte höhere Fehlbeträge - der Kurs stürzte um 10,3 Prozent ab.

"Investoren fragen sich, welche Rückschlüsse die schwachen Geschäftsausweise auf Konsum und Konjunktur zulassen", sagte Händler R.J. Grant von KBW. Dass die Indizes abwärts liefen, hing auch mit dem Wochenende zusammen. Angesichts der zahlreichen weltpolitischen Krisenherde waren Investoren vorsichtig, wollten reinen Tisch machen und das Engagement in riskanteren Anlagen zurückfahren. Denn niemand wusste, was sich übers Wochenende in der Ukraine, im Gazastreifen, im Irak oder Syrien ereignen würde. Zudem arbeiteten die Europäer an Sanktionsverschärfungen gegen Russland, die bis spätestens Dienstag stehen sollen, wie ein EU-Vertreter sagte.

Quelle: ntv.de, kst/jwu/DJ/rts

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