Marktberichte

Gold über 1300er Marke Ölpreise kommen zurück

Krisenherde wirken sich derzeit nur wenig auf die Ölpreise aus.

Krisenherde wirken sich derzeit nur wenig auf die Ölpreise aus.

(Foto: picture alliance / dpa)

Trotz Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten fällt der Preis für Rohöl. Die Konflikte verlieren an den Rohstoffmärkten zusehends an Schrecken. Deutlich aufwärts geht es für Blei und Zink.

Bei den Ölpreisen scheinen die großen Preissteigerungen der vergangenen Tage erst einmal vorbei zu sein. Zu Beginn der neuen Handelswoche kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 107,61 US-Dollar. Das sind 78 Cent weniger als am Freitag. Auch der Preis für ein Fass der US-Referenzsorte WTI fällt um 68 Cent auf 101,41 Dollar. Händler sprechen von einem zunächst impulslosen Wochenstart.

Hauptthema am Ölmarkt bleiben die zahlreichen militärischen und politischen Krisen auf der Welt. Im Konflikt zwischen Israel und der palästinensischen Hamas in Gaza sind Vermittlungsbemühungen am Wochenende gescheitert. In der Ostukraine setzen sich die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten fort. Die Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten wirkten sich aber nur vergleichsweise wenig auf die Ölpreise aus, heißt es aus dem Handel.

Aufwärts geht es hingegen für Gold. Nach der jüngsten Talfahrt kann das Edelmetall wieder zulegen. Der Goldpreis schafft den Sprung über die 1300-Dollar-Marke und steht zu Wochenbeginn bei 1304,10 Dollar - ein Plus von 0,72 Prozent im Vergleich zu Freitag.

Marktbewegung in Sicht

Den jüngsten Preisrückgang beim Gold erklärten Experten mit robusten Konjunkturdaten, die den Dollar stützten. Ein höherer Kurs der US-Währung macht die in Dollar gehandelten Edelmetalle für viele Anleger aus dem Euro-Raum teurer.

Die Schwankungen des Goldpreises könnten auch mit den potenziell marktbewegenden Ereignissen dieser Woche zusammen hängen. In Europa warten Anleger gespannt auf die Inflationsdaten am Donnerstag. Wegen rückläufiger Energiepreise sei die Teuerung im Juli voraussichtlich auf 0,4 Prozent zurückgegangen, schätzte Commerzbank-Analyst Christoph Weil.

In den USA richten sich die Blicke der Börsianer auf den Zinsentscheid am Mittwoch und den offiziellen Regierungsbericht zur Lage am US-Arbeitsmarkt im Juli. Von beiden Terminen erhoffen sich Beobachter Aufschluss darüber, wann die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) erstmals seit Jahren die Zinsen anheben wird.

Zink zieht am Blei-Preis

Nach oben geht es im Schlepptau der Zink-Notierungen auch für Blei. Eine Tonne des vor allem in Autobatterien verwendeten Metalls verteuerte sich um bis zu 1,6 Prozent auf 2303 Dollar und kostete damit so viel wie seit Ende Februar vorigen Jahres nicht mehr. "Es gibt keine fundamentalen Gründe", sagte ein Händler. "Blei folgt nur dem Zinkpreis."

Zink, das für den Rostschutz bei Autos eingesetzt wird, notierte in der Spitze mit 2411,75 Dollar knapp ein Prozent höher. Vor allem Spekulationen auf einen Versorgungsengpass treiben seit Tagen die Preise hoch.

Der Kupferpreis lag mit 7133,25 Dollar je Tonne nahe dem Freitagsschluss. Damit konnte das vor allem in China für die Bauindustrie nachgefragte Industriemetall nicht nennenswert von guten chinesischen Wirtschaftsdaten profitieren. Die Analysten der Commerzbank begründeten dies mit der für August erhofften Wiederaufnahme von Exporten von Kupferkonzentraten aus Indonesien. Nach monatelangen Verhandlungen hatte der Minenbetreiber Freeport-McMoRan von der Regierung am Freitag die Genehmigung dafür erhalten. Ein seit sechs Monaten dauernder Steuer-Streit hatte die Ausfuhr unterbrochen. Nun vermuten Börsianer, dass sich auch andere Minenbetreiber mit der indonesischen Regierung einigen werden.

Derweil treibt die Furcht vor einer geringeren Ernte in Brasilien hat den Kaffeepreis in die Höhe getrieben. Mit zeitweise 1,8140 Dollar je Pfund wurde Arabica-Kaffee 1,3 Prozent höher gehandelt. "Inzwischen sind die zunächst ersehnten Regenfälle in Brasilien so ausgeprägt, dass es immer wieder zu Ernteunterbrechungen kommt," schrieben die Analysten der Commerzbank in einem Kommentar. Zudem werde befürchtet, die Blüte für die Ernte 2015 könnte dadurch zu früh starten. Seit seinem Fünf-Monats-Tief Mitte Juli hat der Kaffeepreis fast 14 Prozent zugelegt.

Quelle: ntv.de, jli/dpa/rts/DJ

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