Marktberichte

Unerwartet starker Benzin-Durst Ölpreis über 70 Dollar

Der überraschende Anstieg in der Rohölbeständen der US-Wirtschaft lässt die Investoren weitgehend kalt. Schwerer wiegt dagegen der unerwartete Schwund bei den Benzinvorräten. Der Preis für US-Öl zieht an.

Angetrieben von einem unerwartet starken Rückgang der Benzin-Lagerbestände in den USA ist der Ölpreis am Mittwoch wieder über die Marke von 70 Dollar pro Barrel gestiegen. Nach Angaben des Branchenverbandes API vom späten Dienstagabend sanken die Benzin-Lagerbestände in der Vorwoche um 3,2 Millionen Barrel. Analysten sahen den Rückgang als Hinweis, dass sich das Überangebot im weltgrößten Verbrauchsland während der Reisezeit im Sommer weiter verringern wird.

Ein Fass der US-Ölsorte WTI verteuerte sich um 2,3 Prozent auf 70,32 Dollar, nachdem der Preis am Dienstag auf bis zu 67 Dollar pro Barrel gesunken war. Der Preis für Nordseeöl der Sorte Brent stieg um 1,3 Prozent auf 70,85 Dollar.

Händlern zufolge wurde der Ölpreis zudem dadurch gestützt, dass viele Anleger nach den jüngsten Kurseinbrüchen wieder in den Markt einstiegen. Nach Einschätzung von MF-Global-Analyst Edward Meir gibt es allerdings wenig Anzeichen dafür, dass der Trend zu sinkenden Notierungen auslaufen wird. Der Ölpreis liegt aktuell noch immer rund 20 Prozent unter seinem zu Monatsbeginn erreichten 19-Monats-Hoch von 87,15 Dollar.

Der Goldpreis stieg über 1210 Dollar je Feinunze. Händlern zufolge blieb die Nachfrage nach physischem Gold hoch, da trotz der jüngsten Erholung am Aktienmarkt das Edelmetall weiterhin als sicherer Hafen angesteuert werde. Derzeit treibe den Goldpreis nicht nur die Unsicherheit über die Entwicklung im Finanzsektor, sondern auch globale Aspekte wie die Spannungen in Korea, sagte Rohstoffanalyst Eugen Weinberg von der Commerzbank. Die Feinunze Gold kostete 1210,25 Dollar nach 1200,10 Dollar im späten US-Vortageshandel.

Auch der Kupferpreis legte etwas zu und machte einen Teil der Vortagesverluste wett. An der London Metal Exchange wurde das Industriemetall mit einem Aufschlag von 1,3 Prozent bei 6816 Dollar je Tonne gehandelt. Der Preis war am Dienstag aus Sorge über eine Ausweitung der europäischen Schuldenkrise um drei Prozent gefallen.

Quelle: ntv.de, rts

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