Marktberichte

Euro erholt Ölpreis belastet auch Währungen

Der russische Rubel sammelt Tiefststände.

Der russische Rubel sammelt Tiefststände.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit dem freien Fall des Ölpreises kommen immer mehr Landeswährungen unter Druck. Der Rubel lotet noch immer den Weg nach Süden aus. Etwas stabiler präsentiert sich derweil die europäische Gemeinschaftswährung.

Auch am Devisenmarkt rückt der Ölpreis-verfall zunehmend in den Fokus. Denn der russische Rubel ist nicht länger die einzig betroffene Währung. So stieg der Dollar auf ein Elf-Jahres-Hoch von 7,40 norwegische Kronen. Zum kanadischen Dollar markierte der Greenback ein Fünfeinhalb-Jahres-Hoch. Und auch der Rubel setzte seine Talfahrt fort. Der Dollar kletterte um bis zu 2,7 Prozent auf ein Rekordhoch von 57,99 Rubel.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,07

Die russische Wirtschaft leidet nicht nur unter den fallenden Ölpreisen, sondern auch unter den westlichen Sanktionen in Folge der Ukraine-Krise. Um die Flucht der Investoren zu stoppen, hatte die russische Zentralbank erst am Vortag den Schlüsselzins um einen Punkt auf 10,5 Prozent hochgeschraubt. Das sei zu wenig und zu spät, kommentierten die Commerzbank-Analysten. Händler gingen davon aus, dass die Zentralbank nun mit einer neuen Runde von Stützungskäufen in den Markt eingreift.

Der Euro setzte derweil zur Erholung an und entfernte sich wieder von der Marke von 1,24 Dollar. Am Nachmittag ging die Gemeinschaftswährung zu 1,2450 Dollar um. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf eben jene 1,2450 Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8032 Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79250 britische Pfund, 147,41 japanische Yen und 1,2010 Schweizer Franken fest.

Unterdessen musste die EZB einen Rückschlag im Kampf gegen Niedriginflation und Wachstumsschwäche hinnehmen: Nachdem am Vortag das Interesse der Banken an neuen Langfristkrediten hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, zahlten die Geldhäuser am Freitag einen Rekordbetrag an früheren Nothilfen zurück. Weil die Banken diese Kredite auch künftig zurückzahlen dürfen, befürchten Analysten, dass die EZB ihr selbstgestecktes Ziel einer massiven Bilanzausweitung verfehlen wird. Immer mehr Experten erwarten deshalb, dass die EZB in den Kauf von privaten und staatlichen Wertpapieren (quantitative Lockerung) einsteigen wird.

Nachdem die Experten der SEB Ende November bei 9,2590 zu Euro-Käufen gegen die Schweden-Krone geraten hatten mit einem Ziel von 9,40, nehmen sie nun Gewinne mit. Mit der Wette habe man vor allem auf für die Krone negative  saisonale Effete gesetzt, heißt es. Vor dem Hintergrund der politischen Krise in Schweden und der Geldpolitik des Landes habe der Euro das Ziel von 9,40 nun tatsächlich erreicht.

Auf dem aktuellen Niveau sieht die SEB das Währungspaar neutral. Sollte der Euro Ausbrüche Richtung 9,45 bis 9,50 Kronen zeigen, raten sie zu Verkäufen. Jahresendziel für 2015 seien weiter 9,00 Kronen. Aktuell geht der Euro mit 9,3792 Kronen um.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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