Marktberichte

Blick nach China Öl wird etwas teurer

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(Foto: REUTERS)

Nachrichten aus China stützen die Ölpreise. Und wie geht es weiter? Analysten gehen davon aus, dass die Zeit für eine nachhaltige Erholung noch nicht gekommen ist.

Das etwas höher als erwartet ausgefallene Wirtschaftswachstum in China hat am am Ölmarkt den Preisen Rückenwind gegeben. Am frühen Nachmittag tendierte Nordseeöl der Sorte Brent mit 85,90 Dollar 0,6 Prozent je Barrel (159 Liter) höher, US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 83,15 Dollar 0,5 Prozent mehr.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 89,33

Die Daten aus China deuteten auf eine robuste Nachfrage in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft hin, sagte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Die implizite Ölnachfrage Chinas stieg im September nach Reuters-Schätzungen um 6,2 Prozent zum Vormonat auf ein Sieben-Monats-Hoch von 10,3 Millionen Barrel täglich.

Chinas Konjunktur war im dritten Quartal weniger stark abgekühlt als erwartet. Sie wuchs mit 7,3 Prozent so langsam wie seit Anfang 2009 nicht mehr. Analysten hatten aber im Schnitt mit nur 7,2 Prozent gerechnet. Nachhaltig dürfte dies den Ölpreis aber kaum stützen, denn zum ersten Mal seit 15 Jahren könnte China 2014 sein Wachstumsziel von 7,5 Prozent verfehlen.

Commerzbank-Analyst Fritsch hält eine nachhaltige Erholung für den Ölpreis nur für möglich, wenn die Opec die Förderung drosseln würde. Dafür gebe es aber weiterhin keinerlei Anzeichen. Wie schwach das fundamentale Umfeld für Öl derzeit sei, zeigten auch die Positionierungen der spekulativen Anleger, die in der Woche zum 14. Oktober eher auf steigende Preise gewettet hätten. Seit dem Sommer ist der Brent-Preis um rund 25 Prozent gefallen.

Neben den Wachstumssorgen in Europa stellt die Unsicherheit über die geldpolitische Wende in den USA den derzeit größten Unsicherheitsfaktor für die Märkte dar. Die US-Notenbank wird voraussichtlich diesen Monat ihr Wertpapierkaufprogramm beenden. Die eher pessimistischen Anleger scheinen sich ins Gold zu flüchten, der Preis für die Feinunze steigt um 2 Dollar auf nun 1248 Dollar.

Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ

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