Marktberichte

0,03 Prozent im Plus Nikkei schnauft einmal durch

Gelassenheit an der Tokioter Börse: Die Ukraine-Krise schreckt derzeit nicht, am Ende schließt der Nikkei leicht im Plus.

Gelassenheit an der Tokioter Börse: Die Ukraine-Krise schreckt derzeit nicht, am Ende schließt der Nikkei leicht im Plus.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wenig Bewegung gibt es an den asiatischen Börsen. Der Nikkei kommt nach seiner Aufholjagd vergangene Woche wieder etwas zur Ruhe. Das Klima unter den Händlern ist aufgrund der ausgebliebenen Eskalation in der Ukraine positiv.

Die asiatischen Märkte haben am Montag keine großen Sprünge gemacht, leichte Gewinne oder Verluste bestimmten das Geschäft. Die Börsianer blickten vor allem auf neue Quartalsberichte, schielten aber auch Richtung Ukraine. Von dort hatten am Freitag nach dem asiatischen Börsenschluss Meldungen erschreckt, wonach es zum Beschuss eines russischen Militärkonvois durch ukrainische Truppen gekommen sein soll. Entsprechende ukrainische Angaben wurden von Russland nicht bestätigt.

Nikkei
Nikkei 37.934,76

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss mit 0,03 Prozent knapp im Plus bei 15.323 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index notiert etwas schwächer bei 1271 Punkten oder einem Plus von 0,05 Prozent. Der Shanghai-Composite legte um 0,54 Prozent zu und schloss bei 2239 Zählern.

In Tokio legte der Markt nach dem Höhenlauf in der Vorwoche eine Verschnaufpause ein. In der vergangenen Woche hatte der Börsenplatz die anderen Märkte in Ostasien hinter sich gelassen, wobei die Investoren vor allem wegen der Entspannungssignale von den weltweiten Krisenherden Mut schöpften. Der Yen hatte am späten Freitag von der Zuspitzung in der Ukrainekrise als sicherer Hafen profitiert und deutlich zugelegt, gab aber das Gros der Gewinne im Lauf des Montags wieder ab. Der Dollar steht bei 102,45 Yen, verglichen mit rund 102,50 am Freitag zur gleichen Zeit.

Unter den Einzelwerten schossen Chugai Pharmaceutical um gut 15 Prozent nach oben, nachdem am Freitag das Interesse von Roche an einer Komplettübernahme gemeldet worden war. Chugai hatte dies am Wochenende allerdings dementiert. Hitachi Kokusai Electric verteuerten sich mit einer Analystenstimme um 3,7 Prozent. Die Auftragslage des Herstellers von Halbleiterprodukten beginne sich zu verbessern, und die Anleger dürften nun die Ergebnisse des kommenden Jahres ins Auge nehmen, sagen die Analysten.

Für die Papiere des Verbraucherkredit-Unternehmens Acom ging es dagegen 3,7 Prozent abwärts. Credit Suisse hat die Aktie auf Underperform gesenkt und verweist auf die langwierigen Verhandlungen wegen der Klagen von Kunden mit Blick auf überzogene Zinsforderungen. Einzelne Bauwerte liefen kräftig nach oben, nachdem berichtet wurde, der Bau der Magnetschwebebahn Maglev soll im September beginnen. Tekken sprangen um 12 Prozent nach oben, Daiho um 5,9 Prozent. Die Strecke soll, wenn fertig, Tokio mit Osaka verbinden.

Der Markt in Hongkong schwächelte leicht, da vor allem chinesische Konjunkturdaten belasteten - und zwar mehr als auf den chinesischen Festlandsbörsen selbst. So sind die Preise für Neubauten in 65 von 70 untersuchten chinesischen Städten im Juli gegenüber dem Vormonat gefallen. Daneben drückte auch die neue Struktur des Leitindex Hang Seng, in dem Blue Chips mit maximal nur noch 10 Prozent gewichtet werden dürfen, zuvor waren es 15 Prozent. Das drückte die Schwergewichte HSBC und Tencent um 0,6 Prozent bzw 1,8 Prozent. Laut Reorient Group belastete diese Nachricht das Sentiment aber auch insgesamt.

Zuversichtlicher agierten die Anleger in Schanghai, wo es um 0,54 Prozent auf ein neues Achtmonats-Hoch nach oben ging. Im übrigen verbreiteten Experten Hoffnung. So sagte etwa Zeng Xianzhao von Everbright Securities, der Aufwärtstrend sei intakt und verglichen etwa mit Immobilien seien Aktien attraktiv. Vor allem auch die jüngsten Pekinger Schritte zur Befeuerung der Wirtschaft kamen weiter gut an. Nomura hat das Kursziel für die Aktie von China Power International erhöht, was das Papier um 2,1 Prozent nach oben trieb.

In Sydney überwogen zur Mitte der Berichtssaison die Käufe, obwohl der stetige Rückgang bei den Prognosen der Unternehmen für 2015 auf die Stimmung drückte. Entsprechend hat sich die Zahl der Abstufungen durch Analysehäuser gegenüber den Hochstufungen verstärkt. Dennoch zeigt etwa die Citigroup Zuversicht und sieht den Leitindex bis Ende 2014 bei 5750 Punkten, verglichen mit gegenwärtig 5577.

Unter den Einzelwerten fielen Automotive Holdings um 0,3 Prozent. Hier fürchteten die Investoren, dass das Kühltransport-Geschäft des Unternehmens das Ergebnis in nächster Zeit nach unten ziehen könnte. Im übrigen hat der Konzern einen Gewinnsprung um 11 Prozent vorzuweisen. Die Aktie von National Australia Bank fiel um 1,4 Prozent, nachdem die Einnahmen-Seite enttäuscht hatte und zudem höhere Rückstellungen vorgenommen wurden.

In Südkorea fielen Hyundai Motor um 2,6 Prozent zurück, weil die gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter für einen Streik im Lauf der Woche votiert haben. Der drohende Arbeitskampf sei schlecht für den Aktienkurs, auch wenn angesichts der hohen Lagerbestände der Absatz kaum bedroht sein dürfte, sagte Analyst Lee Hyun-soo von LIG Securities.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen