Marktberichte

Proteste in Hongkong belasten Asien-Börsen fürchten Unruhe

Die Tokioter Börse beendet den Handelstag mit einem Minus.

Die Tokioter Börse beendet den Handelstag mit einem Minus.

(Foto: picture alliance / dpa)

Viel zu lachen gibt es für die Anleger an den Asien-Börsen nicht: In Japan müssen die Investoren gemischte Daten verarbeiten und in Hongkong gehen weiter Tausende auf die Straße. Doch es gibt auch einen Hoffnungsschimmer aus China.

Die anhaltenden Proteste in Hongkong haben auch am Mittwoch für Druck auf die Aktienmärkte in Asien gesorgt. Der Handel blieb am chinesischen Nationalfeiertag allerdings verhalten. Im Blick der Anleger standen die Demonstrationen in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong.

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Trotz der Furcht vor einem Eingreifen der Polizei am Nationalfeiertag gingen dort am Morgen erneut Tausende auf die Straße. In China bleiben die Märkte bis zum 8. Oktober geschlossen. In Hongkong wird dagegen ab Freitag wieder gehandelt.

Der MSCI-Index für die Asien-Pazifik-Region ohne Japan notierte 0,3 Prozent tiefer. Etwas Unterstützung lieferten neue Daten zur Industrie in China. Der offizielle Einkaufsmanagerindex verharrte im September bei 51,1 Punkten und lag damit geringfügig über den Markterwartungen.

Die japanische Börse gab nach. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index verlor 0,6 Prozent auf 16.082 Punkte. Der breit gefasste Topix büßte ebenfalls 0,6 Prozent auf 1.318 Zähler ein. Der vergleichsweise schwache Yen konnte den Handel nur kurz beflügeln. Auch der besser als erwartet ausgefallene Tankan-Bericht über die Stimmung in der japanischen Wirtschaft vermochte die Kurse nicht anzutreiben.

"Die Aufwärtsbewegung des Nikkei in den vergangenen Monaten beruhte vor allem auf der Dollar-Stärke gegenüber dem Yen. Doch der Yen zeigt nun die ersten Anzeichen einer Bodenbildung", sagte ein Analyst. Sollte der Dollar weiter zulegen, dann befinde sich bei 110,66 Yen ein nächster Widerstand, dem Höchststand aus dem Jahr 2008, sagte ein Analyst. Allerdings könnte es nach dem Dollar-Anstieg im September von mehr als fünf Prozent auch zu einer Korrektur kommen. Diese könnte für einen kurzzeitigen Dollar-Rückfall bis auf 109 oder sogar 108 Yen sorgen.

Bei den Einzelwerten in Tokio verloren Nikon 1,2 Prozent. Nach einem Bericht der Zeitung "Nikkei" ist der operative Gewinn des Unternehmens im Zeitraum von April bis September um 77 Prozent eingebrochen.

Schnäppchenkäufe in Sidney

Der chinesische Einkaufsmanagerindex stützte die Börse in Sydney, die sich von ihren anfänglichen Verlusten erholte und mit einem Plus von 0,8 Prozent schloss. Einige Teilnehmer hätten hier mit einer negativen Überraschung gerechnet, hieß es. Haupttreiber waren aber Schnäppchenkäufe, unter anderem bei Bankenaktien, wie es hieß. Für Commonwealth Bank, Westpac, ANZ Banking und National Australia Bank ging es um bis zu 1,7 Prozent nach oben. Dagegen verloren Rio Tinto 0,5 Prozent und die Atlas Iron 3,6 Prozent. Hintergrund war der auf ein neues Fünfjahrestief gefallene Eisenerzpreis.

Der australische Dollar geriet nach schwachen Einzelhandelsumsätzen für August zeitweise unter Abgabedruck. Die Daten verstärkten die Auffassung, dass die australische Notenbank in keiner Position ist, die Zinsen anzuheben, merkte ein Händler an. Der "Aussie" erholte sich im Verlauf aber wieder auf 0,8713 US-Dollar, nachdem er in die Nähe des Jahrestiefs von 0,8660 US-Dollar gefallen war.

Schwache Konjunkturdaten drückten die Börse in Seoul auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Monaten. Für den Kospi ging es um 1,4 Prozent abwärts. Nachdem am Dienstag schon die Industrieproduktion für August enttäuscht hatte, blieb nun auch der Handelsbilanzüberschuss hinter der Erwartung von 3,65 Milliarden US-Dollar zurück. Schwache Inflationsdaten für September, die der Notenbank Raum für eine weitere Zinssenkung gewähren, drückten den koreanischen Won auf den niedrigsten Stand seit April.

Quelle: ntv.de, hvg/rts

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