Marktberichte

Starkes Plus im Nikkei China feiert "Drachenbootfest"

Drachenbootfeste gibt es nicht nur in China.

Drachenbootfeste gibt es nicht nur in China.

(Foto: picture alliance / dpa)

Im fernöstlichen Aktienhandel geben zu Wochenbeginn die Signale aus Tokio die Richtung vor. Der japanische Leitindex reagiert auf Konjunktursignale aus China - und gewinnt deutlich. In China feiert man auch, aber anderss

Überraschend gute chinesische Konjunkturdaten und die Aussicht auf geldpolitische Lockerungen von Chinas Zentralbank haben den ostasiatischen Aktienmärkten am Montag Auftrieb gegeben. Nur die chinesischen Märkte selbst hatten zunächst nichts davon. In Schanghai und Hongkong fand wegen des Feiertags "Drachenbootfest" kein Börsenhandel statt.

Der am Wochenende veröffentlichte chinesische Einkaufsmanagerindex war im Mai auf einen Stand von 50,8 Punkten gestiegen und übertraf damit leicht die Erwartungen der Volkswirte. Beobachter werteten dies als Zeichen dafür, dass sich die Wirtschaft im Reich der Mitte stabilisiert. Überdies erwägt die chinesische Zentralbank, die Mindestreserveanforderungen für die Banken zu senken, um die Kreditvergabe zu erleichtern.

Exportwerte treiben Nikkei

In Tokio gewann der Nikkei-Index 2,1 Prozent auf 14.936 Punkte. Positiv wurde aufgenommen, dass die japanischen Unternehmen im ersten Quartal dieses Jahres wieder deutlich mehr investierten als im Vorjahr.

Anleger spekulierten überdies darauf, dass der staatliche japanische Pensionsfonds GPIF den Anteil heimischer Wertpapiere im Portfolio erhöht. Aktien exportorientierter japanischer Unternehmen profitierten zusätzlich davon, dass die Landeswährung Yen zum US-Dollar abgewertet hatte. Für einen Dollar wurden wieder knapp über 102 Yen gezahlt.

Gekauft wurde in Tokio das gesamte Marktspektrum. Angeführt werden die Kursgewinner dabei vom Immobiliensektor. Unter anderem gewannen die Aktien von Mitsui Fudosan 3,8 Prozent. Zu den wenigen Verlierern gehörten die Titel des Versicherers Dai-ichi Life Insurance, die um rund 5 Prozent nachgaben. Das Unternehmen erwägt den Kauf des US-Wettbewerbers Protective Life. Laut Medienberichten könnte die Übernahme etwa 4,87 Milliarden US-Dollar kosten. Sie wäre damit die größte Akquisition eines ausländischen Unternehmens durch einen japanischen Lebensversicherer.

Karoon Gas plus 42 Prozent

Bescheidener als in Tokio nahmen sich die Kursgewinne an der Börse in Sydney aus, wo der S&P/ASX-200-Index 0,5 Prozent gewann. Normalerweise profitieren australische Aktien stark von guten chinesischen Konjunkturdaten, denn China ist wichtigster Abnehmer von Rohstoffen aus Down Under. Allerdings zogen sinkende Eisenerzpreise die schwergewichteten Bergbauwerte nach unten. Seit Jahresbeginn hat sich Eisenerz um etwa ein Drittel verbilligt. Allein am vergangenen Freitag fiel der Preis um 4,1 Prozent. So verloren die Aktien von BHP Billion und Rio Tinto 1,1 respektive 0,1 Prozent.

Karoon Gas verteuerten sich dagegen um 42,7 Prozent. Das Unternehmen hat Gasvorkommen im Browse Basin an Origin Energy verkauft. Deren Aktien gaben um 3,6 Prozent nach, denn Origin muss eine Kapitalerhöhung im Umfang von 1 Milliarde Australischen Dollar vornehmen, um den Kauf zu finanzieren.

In Seoul verteuerten sich die Aktien von LG Electronics um 3 Prozent. Die Titel wurden von der Erwartung getragen, dass sich das neue Smartphone G3 besser verkauft als seine Vorgänger. LG hofft, 10 Millionen Geräte abzusetzen.

Quelle: ntv.de, bad/DJ

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