Marktberichte

Trotz guter US-Vorgaben Anleger in Fernost hadern

Honda FCEV, ein Concept Car: Vor allem Exporttitel wie Honda leiden am Dienstag unter Gewinnmitnahmen.

Honda FCEV, ein Concept Car: Vor allem Exporttitel wie Honda leiden am Dienstag unter Gewinnmitnahmen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Rekord des S&P-500 zum Wochenstart verleitet die Anleger an den asiatischen Aktienmärkten nicht zu Anschlusskäufen. An den großen Börsen der Region fallen die Kurse. Aber es gibt auch positive Ausreißer.

Am Dienstag überwiegen an den ostasiatischen Börsen die negativen Vorzeichen, obwohl die Vorgaben aus den USA gut sind. An der Wall Street knackte der S&P-500-Index im Verlauf zum ersten Mal die Marke von 2000 Punkten. Die US-Börsen profitierten erneut von der Erwartung, dass die Federal Reserve die Zinsen nicht so bald anheben wird.

Nikkei
Nikkei 37.628,48

In Tokio machten Anleger vor allem bei Exportwerten Kasse. Auch an der Börse in Schanghai ging es bergab. Auf den Verkaufslisten standen unter anderem Fluggesellschaften und Medienfirmen, die zuletzt deutlich zugelegt hatten. Noch im Laufe der Woche werden in China eine ganze Reihe von Unternehmen den Sprung aufs Parkett wagen und neue Aktien zum Kauf anbieten.

Wegen der guten Vorgaben der Wall Street fielen die Verluste jedoch moderat aus. Der japanische Leitindex Nikkei mit seinen 225 führenden Werten fiel 0,6 Prozent auf 15.521 Punkte. Der Aktienmarkt in Schanghai gab 0,9 Prozent nach. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans  notierte nahezu unverändert. In New York war der S&P-500-Index am Montag erstmals über die Marke von 2000 Punkten geklettert.

In Tokio standen bei den Einzelwerten vor allem Exporttitel im Fokus. Honda-Anteilsscheine fielen ein Prozent und Tokyo Electron 1,3 Prozent. Der Dollar gab zur japanischen Währung mit 103,84 Yen etwas nach. Der Euro fiel im fernöstlichen Devisenhandel auf 1,3178 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit einem Jahr.

Vor allem Äußerungen von EZB-Präsident Mario Draghi belasteten die europäische Gemeinschaftswährung. Draghi hatte angekündigt, er werde die immer niedrigere Inflation in der Euro-Zone nötigenfalls mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln erhöhen und so die Wirtschaft ankurbeln. Zudem wirkte sich die Regierungskrise in Frankreich negativ aus. Im Handelsverlauf berappelte sich der Euro aber wieder und wurde mit 1,3206 Dollar bewertet nach 1,3191 Dollar im späten New Yorker Handel.

Von Werften und Apple-Zulieferern

An der Börse in Schanghai gaben die Aktienkurse im Schnitt um 1,0 Prozent nach. Die chinesischen Anleger hielten sich in Erwartung mehrerer Börsengänge zurück, die für die kommenden Tage angekündigt sind. Verkauft wurden vor allem Aktien der Sektoren Telekommunikation, Medien und Technologie, die zuletzt gut gelaufen waren. People.cn verloren 3,6 Prozent, Eastcompeace Technology 6,3 Prozent und Jiangsu Hoperun Software 5,6 Prozent. Die Flaute in der Stahlbranche belastete die Aktien von Stahlherstellern wie Hebei Iron & Steel, die um 4,4 Prozent nachgaben. Chalco ermäßigten sich um 4,0 Prozent.

Auf den australischen Aktienkursen lastete nach wie vor der niedrigere Eisenerzpreis, der wiederum eine Folge des langsameren chinesischen Wirtschaftswachstums ist. China ist Hauptabnehmer australischer Rohstoffe. Die Aktien von Rio Tinto fielen um 0,7 Prozent.

Zu den wenigen Gewinnern in der Region gehörte die Börse in Seoul, wo der Leitindex Kospi um 0,4 Prozent zulegte. Dort waren Aktien von Werften nach positiven Analystenkommentaren gesucht. Sowohl die Analysten von J.P. Morgan Chase als auch die von Hana Daetoo Securities sind davon überzeugt, dass der Schiffsbau das Schlimmste hinter sich hat und Aufträge für neue Containerschiffe ältere, unprofitable Orders ablösen werden. Hyundai Heavy Industries gewannen 3,0 Prozent und Samsung Heavy Industries 3,3 Prozent. Die Kurse der beiden Aktien hatten seit Jahresbeginn 48 bzw. 32 Prozent verloren.

Auch in Taiwan hielten sich die Kurse relativ gut. Der Taiex schloss kaum verändert. Anleger kauften vor allem Aktien von Apple-Zulieferern. Sie profitierten von der bevorstehenden Markteinführung des neuen iPhone, die schon die Apple-Aktie über 100 US-Dollar steigen ließ. Catcher rückten um 1,4 Prozent vor und Largan verbesserten sich um 3,7 Prozent.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ

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