Marktberichte

Euro berappelt sich Pfund vor Referendum im Plus

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach einem Verlust am Vorabend und Morgen steigt der Euro im Tagesverlauf wieder leicht an. Allerdings muss die EZB mit ihren Langfristkrediten einen Rückschlag hinnehmen. Auch das britische Pfund legt vor dem Referendum zu.

Der Euro hat trotz einer schwachen Nachfrage nach neuen Geldspritzen der Europäischen Zentralbank (EZB) zugelegt. Gegen Abend kostete die Gemeinschaftswährung 1,2910 US-Dollar. Das war ein halber Cent mehr als im asiatischen Handel.

Die EZB setzte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,2872 Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7769 Euro.

Die EZB musste am Donnerstag einen Rückschlag im Kampf gegen Wachstumsflaute und Niedriginflation hinnehmen. Die Nachfrage nach neuen Langfristkrediten blieb unter Banken überraschend gering. Anstatt der erwarteten 150 Milliarden Euro fragten die Geldhäuser nur knapp 83 Milliarden Euro nach.

"Mit dem geringen Interesse nimmt der Druck auf die EZB zu, weitergehende Maßnahmen zu beschließen", kommentierte Experte Jan Holthusen von der DZ Bank. Laut Analysten könnte die Notenbank sogar ihre schärfste Waffe gegen Deflationsrisiken zücken: breitangelegte Wertpapierkäufe.

Das britische Pfund legte am Tag des Schottland-Referendums zu. Händler begründeten dies mit jüngsten Umfragen, die auf eine knappe Mehrheit für einen Verbleib bei Großbritannien hindeuten. Das Rennen bleibt aber denkbar knapp. Erhebungen zufolge waren viele Schotten bis zuletzt unentschlossen. Ob sich Schottland nach mehr als 300 Jahren vom Vereinigten Königreich lossagt, wird am frühen Freitagmorgen feststehen. Im Falle einer Abspaltung sind Turbulenzen an den Finanzmärkten nicht auszuschließen.

Quelle: ntv.de, kst/bad/dpa/DJ

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