Marktberichte

Spanien nicht herabgestuft Moody's schiebt Euro an

(Foto: REUTERS)

Die Aussicht auf eine baldige Lösung der spanischen Finanzprobleme gibt dem Euro Rückenwind. Die Gemeinschaftswährung macht einen Sprung nach oben und wird knapp über der Marke von 1,31 US-Dollar gehandelt.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Der Kurs des Euro hält sich mit der Hoffnung auf eine Entspannung in der Euro-Schuldenkrise in der Nähe der Marke von 1,31 US-Dollar. Die Gemeinschaftswährung klettert um ein Viertel US-Cent auf 1,3135 Dollar und tendiert damit so hoch wie zuletzt vor einem Monat.

"Mit den wachsenden Hoffnungen auf einen spanischen Hilfsantrag ist der Euro gut unterstützt", meint Mitul Kotecha, Analyst beim Credit Agricole. Er rechnet mit einem Vorstoß Richtung 1,3180 Dollar. Auch Greg Anderson, Strategieleiter für die G-10-Währungen bei der Citigroup, ist positiv gestimmt: "Wenn wir endlich eine Lösung mit einem festgespannten Sicherheitsnetz für Spanien sehen, sind das gute Nachrichten. Es wird Aktien und den Euro weiter treiben".

Die Europäische Zentralbank errechnete bei der Festlegung der täglichen Referenzkurse einen Wechselkurs von 1,3120 Dollar für den Euro. Ein Euro entspricht außerdem 103,23 Yen, 0,81150 Pfund Sterling und 1,2106 Schweizer Franken.

Spanien im Blick

Die Ratingagentur Moody's hatte Spaniens Kreditwürdigkeit nicht auf Ramschniveau gesenkt, setzte den Ausblick aber auf negativ. Wegen der Unterstützung des Landes durch die Eurozone und die Europäische Zentralbank sowie der Anstrengungen der spanischen Regierung sei davon auszugehen, dass das Land weiter zu annehmbaren Zinsen Zugang zu den Kapitalmärkten haben werde, so Moody's So gewinne Spanien Zeit, um seine öffentlichen Schulden in den kommenden Jahren zu stabilisieren.

Spanien leidet noch immer an den Folgen eines Immobilienbooms, der mit der Finanzkrise abrupt endete. Für seine Bankenbranche hat das Land bereits Milliardenhilfen zugesagt bekommen. Die Regierung in Madrid zögert aber, für das Land insgesamt einen Hilfsantrag zu stellen. Damit wären möglicherweise neue Spar- und Reformauflagen verbunden.

"Es sieht so aus, als ob Bewegung in die Spanien-Misere kommt", sagt ein Händler. Investoren stellten sich darauf ein, dass die Regierung in Madrid einen Hilfsantrag stellen werde. Selbst wenn sie dann potenzielle Kreditlinien nicht nutzen würde, könnten Anleger darauf setzen, dass die EZB ihr Anleihenkaufprogramm startet. "Diese Annahme hält den Markt im Moment in Bewegung", so der Händler. Am Rentenmarkt fiel die Rendite der zehnjährigen spanischen Anleihen auf 5,58 von 5,81 Prozent im späten Vortagesgeschäft.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa/DJ

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