Marktberichte

Wie weit geht es runter? Euro fällt auf neues Jahrestief

Das bedeutendste Währungspaar der Welt rückt wieder in den Fokus.

Das bedeutendste Währungspaar der Welt rückt wieder in den Fokus.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wochenlang bewegt sich der Euro in einer engen Handelsspanne. Nun testet er sie nach unten - und lässt die 1,35er Marke deutlich hinter sich. Das Jahrestief ist erreicht, das Abwärtspotenzial aber noch viel größer.

Der Euro ist am Dienstag unter Abgabedruck geraten und hat seinen Zweijahres-Aufwärtstrend bei 1,3525 Dollar nach unten durchbrochen. Am Abend notierte die Gemeinschaftswährung mit 1,3465 Dollar auf dem niedrigsten Stand in diesem Jahr. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3481 Dollar nach 1,3518 Dollar vom Wochenauftakt fest. Der Dollar kostete damit 0,7418 Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79050 britische Pfund, 136,93 Yen und 1,2151 Schweizer Franken fest.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Technik-Expertin Karen Jones von der Commerzbank warnt, dass mit einem Durchbrechen durch dieses Tief der Weg frei wird bis zum 200-Tage-Durchschnitt bei 1,3426 Dollar. Möglicherweise könne es dann auch noch weiter bis zum Novembertief 2013 bei 1,3295 abwärts gehen. Ein nachhaltiges Unterschreiten würde erhebliches Abwärtspotenzial bis in den Bereich von 1,30 in den kommenden Wochen eröffnen, heißt es zudem im Handel.

Von Seiten der US-Konjunkturdaten fielen nur die Daten vom Häusermarkt aus der Rolle. Die für den Euro wichtigeren US-Verbraucherpreise stiegen leicht um 0,3 Prozent. Genau das war auch erwartet worden.

Die Investoren hatten weiter die Krise in der Ukraine und die Entwicklung im Nahen Osten im Blick. Ein besonderes Augenmerkt fällt dabei auf das Außenministertreffen der EU in Brüssel. Dabei interessiert die Märkte vor allem die Frage, ob weitere Sanktionen gegen Russland verhängt werden. "Der beste Ausgang für die Märkte sind Lösungsversuche über die diplomatische Schiene bei gleichzeitiger Androhung weitergehender Sanktionen", heißt es bei Credit Agricole. Die Analysten glauben nicht an einen lange währenden negativen Einfluss der Ukraine-Krise auf die Finanzmärkte. Dafür sei die wirtschaftliche Bedeutung Russlands zu gering.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ/dpa

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