Marktberichte

Ausbruch aus der Handelsspanne? Euro klopft an 1,34 an

Der Euro steckt seit Wochen in einer engen Handelsspanne zum Dollar fest.

Der Euro steckt seit Wochen in einer engen Handelsspanne zum Dollar fest.

(Foto: REUTERS)

Seit zwei Wochen pendelt der Euro zwischen 1,3333 und 1,3433 - also in einer Spanne von einem US-Cent. Zum Wochenschluss ändert sich daran nichts. Aber eine psychologisch wichtige Marke fällt dennoch - wenn auch nur kurzzeitig.

Der Euro hat sich im Verlauf des Freitags systematisch an die 1,34-Dollar-Marke herangepirscht. Die Gemeinschaftswährung notierte am Abend bei 1,3392 Dollar - und damit deutlich über dem Kurs des Vorabends. Im Hoch konnte sie die 1,34er Marke sogar kurz überwinden. Dennoch: Seit zwei Wochen schon pendelt die Gemeinschaftswährung zwischen 1,3333 und 1,3433 - also in einer Spanne von einem US-Cent.

Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3388 Dollar nach 1,3373 am Donnerstag fest. Der Dollar kostete damit 0,7469 Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,80215 britische Pfund, 137,33 Yen und 1,2114 Schweizer Franken fest.

Ukraine-Krise und US-Konjunktur

Zum Wochenschluss rücken internationale Krisenherde wieder stärker in den Fokus der Märkte, «insbesondere die Meldungen, nach denen russische Truppen die Grenze zur Ukraine überschritten haben sollen», lautet die Einschätzung des Experten Dirk Gojny von der National-Bank. Der russische Rubel geriet im Handel mit dem Euro und dem Dollar unter Verkaufsdruck.

Im weiteren Handelsverlauf dürften die Anleger am Devisenmarkt aber vor allem US-Konjunkturdaten im Blick haben. «Der Markt reagiert derzeit sensibel auf Daten aus den USA», sagte Expertin Esther Reichelt von der Commerzbank. Auf dem Programm stehen am Nachmittag unter anderem Kennzahlen zur US-Industrieproduktion und zum Verbrauchervertrauen.

Aussie-Dollar schwächelt

Währungsstratege Shane Oliver von AMP Capital sieht die allgemeine Abwärtstendenz des Australischen Dollar zum US-Pendant intakt. Belasten werde eine Kombination aus niedrigen Rohstoffpreisen, den zu erwartenden Zinsanhebungen der US-Notenbank Fed sowie die vergleichsweise hohen Kosten in Australien.

In den kommenden Jahren sieht er den "Aussie" auf bis zu 0,80 US-Dollar abwerten. Jedoch sei der genaue Zeitpunkt nur schwer vorherzusagen, räumt Oliver ein. Aktuell ist der Australische Dollar noch weit von dieser Zielmarke entfernt und notiert bei 0,9326 US-Dollar.

Yuan-Aufwertung, Yen-Abwertung?

DBS rechnet damit, dass der Yuan zum Dollar steigt - für das Jahresende geben die Analysten ein Ziel von 6,07 Yuan je Dollar an. Aktuell wird der Greenback noch mit 6,1500 Yuan gehandelt. Der Yuan könne bei Investoren insofern in der Gunst steigen, als China weiter große Handelsbilanzüberschüsse erziele und die Internationalisierung der Währung ein erklärtes Ziel der Regierung sei. Da immer mehr ausländische Geschäfte in Yuan getätigt würden und China seine Kapitalmärkte weiter öffne, dürfte die Nachfrage nach der Währung weiter steigen. Auch der Druck der USA auf die Währungspolitik Chinas werde für Aufwertungsdruck sorgen.

Morgan Stanley (MS) sieht den Yen wieder verwundbar und rechnet mit einer Abwertung der japanischen Landeswährung. Der südkoreanische Won dürfte hingegen aufwerten. Der Markt habe das laufende Lockerungsprogramm der Bank of Japan (BoJ) wieder ausgepreist - damit zeigen sich die Währungsstrategen nicht einverstanden. Die japanische Wirtschaft habe sich abgekühlt, die Inflationserwartungen seien gesunken, und die geringere Zustimmungswerte für Premierminister Abe deuteten auf ein Nachlassen der "Abenomics"-Dynamik hin. Alles in allem raten die Währungsstrategen, den Dollar zum Yen zu kaufen und zum Won zu verkaufen. Aktuell wird der Dollar mit 102,57 Yen und 1021,20 Won gehandelt.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts/dpa

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