Marktberichte

Anleger warten auf Zahlen Nikkei hält still

(Foto: dpa)

Wenig los an den asiatischen Aktienmärkten: Feiertagsbedingt fehlen die Vorgaben von den anderen Aktienmärkten. So sehnt man in Tokio und anderswo in Asien Unternehmensdaten herbei.

Die Fernost-Börsen haben sich am Montag in unterschiedliche Richtungen bewegt. Anleger richten ihr Augenmerk auf die bevorstehenden Veröffentlichungen von Unternehmensgeschäftszahlen sowie den Besuch von US-Präsident Barack Obama in Japan und weiteren asiatischen Ländern. Er kommt zu einer Zeit in die Region, da die Beziehungen zwischen Japan und China auf eine Probe gestellt werden.

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In Japan hat das Handelsbilanzdefizit im laufenden Fiskaljahr einen Höchststand erreicht. Dies gibt Anlass zur Sorge über das weitere Wirtschaftswachstum. Ein schwächerer Yen stützt unterdessen die Aktien einiger exportorientierter Unternehmen. Im frühen Handel erreichte der Dollar mit 102,72 Yen den höchsten Stand seit dem 8. April.

Bei nur mäßigen Umsätzen schloss die Tokioter Börse leichter. Der Nikkei-225-Index trat mit einem Minus von 0,03 Prozent nahezu auf der Stelle, nachdem er in der vergangenen Woche um 4,0 Prozent gestiegen war. In Südkorea verlor der Kopsi 0,3 Prozent.

Einige Investoren hoffen auf Fortschritte bei den anstehenden Gesprächen über eine transpazifische Partnerschaft. Dies wäre gut für Japans Ministerpräsidenten Shinzo Abe, der sich anhaltenden Sorgen über eine nachhaltige Erholung der Wirtschaft des Landes ausgesetzt sieht. Zudem dürfte die Beschlagnahmung eines japanischen Schiffs durch den Shanghai Maritime Court zu Spannungen zwischen Japan und China führen. Am Wochenende hatte das Gericht ein Schiff der japanischen Mitsui O.S.K. Lines beschlagnahmt. Begründet wurde dies mit der Verletzung von Verpflichtungen, die aus der Zeit des zweiten chinesisch-japanischen Kriegs herrühren, der in den 1930er Jahren begann. Ein hochrangiger japanischer Regierungsvertreter sagte, die Beschlagnahmung könne die bilateralen Beziehungen belasten. Die Aktie des Schiffseigners Mitsui O.S.K. verlor 1,1 Prozent.

Abe hat am Montag eine Spende im Yasukuni-Schrein in Tokio geleistet. Der Schrein ist umstritten, weil dort außer japanischen Kriegstoten auch verurteilte Kriegsverbrecher geehrt werden. Ein Besuch des japanischen Ministerpräsidenten an dem Denkmal sorgt daher in Peking allgemein für Verärgerung.

Japans Handelsbilanzdefizit ist im März in die Höhe geschnellt. Während die Importe weiter zunehmen, treten die Exporte nahezu auf der Stelle. Viele Ökonomen gehen davon aus, dass der Konsum sich nach der Erhöhung der Umsatzsteuer zum 1. April verlangsamen wird.
Gegen Ende der Woche legen große japanische Unternehmen ihre Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2013/14 vor. Zudem werden sie einen Blick in die Zukunft werfen. Einige Investoren sind auf der Hut. "Es ist schwierig, die Auswirkung der Umsatzsteuererhöhung abzuschätzen. Die Unternehmen werden wahrscheinlich konservative Prognosen abgeben", sagte Shigeo Sugawara von Sompo Japan Nipponkoa Asset Management.

Am Montag zogen in Tokio vor allem auf Verbraucherkredite spezialisierte Unternehmen an. Sie reagierten auf einen Bericht, wonach die regierende Liberaldemokratische Partei über eine Lockerung der Vorschriften für die Kreditvergabe an kleinere Firmen nachdenkt. Credit Saison legten um 1,8 Prozent zu, Orient Corp schnellten um 13 Prozent in die Höhe.

In China lastete die Sorge über die Geschwindigkeit des wirtschaftlichen Wachstums auf den Kursen. Die Investoren seien zudem über die Menge der anstehenden Börsengänge besorgt, sagte Deng Wenyuan, Analyst bei Soochow Securities. Der Shanghai Composite Index verlor 1,5 Prozent. Auf der Verliererseite standen vor allem Finanz- und Immobilienwerte. Die Börsen in Australien und Hongkong waren feiertagsbedingt geschlossen.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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