Marktberichte

Airlines starten durch Asien-Börsen bleiben im Griff der Ölpreise

Raffinerieanlagen im Hafen von Kawasaki, südlich von Tokio: "Der niedrigere Ölpreis wird wohl vor allem die Kaufkraft der privaten Haushalte und damit die privaten Konsumausgaben stärken."

Raffinerieanlagen im Hafen von Kawasaki, südlich von Tokio: "Der niedrigere Ölpreis wird wohl vor allem die Kaufkraft der privaten Haushalte und damit die privaten Konsumausgaben stärken."

(Foto: REUTERS)

Im asiatischen Aktienhandel zeigen die Trendpfeile klar nach unten. Der scharfe Preisverfall beim Rohöl lässt Börsianer rund um den Erdball unruhig werden. In Japan wechseln Investoren in vermeintlich sichere Yen-Positionen.

Der anhaltenden Ölpreisverfall hat die Stimmung an den Börsen in Ostasien belastet. An allen Märkten der Region gaben die Kurse nach. Der umfassende Aktienindex MSCI-Asien-Pacific fiel auf ein Siebenwochentief zurück, die Ausfallversicherungen für Kredite stiegen dagegen auf ein Dreiwochenhoch. Dies belegt die Vorsicht der Anleger.

Der sinkende Ölpreis hat zwar für viele Unternehmen und Volkswirtschaften auch positive Effekte, er schürt aber zunehmend auch Sorgen, dass der Preisverfall nicht nur dem Öl-Überangebot geschuldet ist, sondern ebenso einer nachlassenden Nachfrage. Das wiederum spräche für ein niedrigeres Wirtschaftswachstum. An den Finanzmärkten sorgt die Verunsicherung dafür, dass Anleger vermeintlich sichere Häfen ansteuern. So legte der Yen erneut zu.

Yen drückt Nikkei

Unter dem festeren Yen litt die Börse in Tokio, der Nikkei-225 verlor erneut, diesmal 0,9 Prozent auf 17.257 Punkte. Im Tagestief notierte der Index bereits bei 17.043 Punkten, ehe er sich mit dem etwas anziehenden Dollar wieder berappelte. Auch ein enttäuschender Auftragseingang aus dem Maschinenbau belastete die Stimmung.

Einige Marktteilnehmer sahen die Kursverluste aber auch im Zusammenhang mit Positionsanpassungen der Fonds zum Jahresende. Dass der Dollar zum Yen auch einmal nachgeben würde, sei angesichts des Anstiegs um zwölf Prozent in den beiden Vormonaten nur eine Frage der Zeit gewesen, hieß es.

Unter den Einzelwerten verlor der Kurs des Maschinenbauers Fanuc 1,3 Prozent. Die exportsensitiven Kyocera und Tokyo Electron verloren bis zu 1,7 Prozent. Abwärts ging es mit den Kursen der Ölwerte Inpex und JX Holdings, in Schanghai mit Cnooc, China Petroleum & Chemical und Kunlun Energy. In Australien verloren Horizon Oil 6,5 Prozent. Der Kurs von Santos, des drittgrößten australischen Ölkonzerns, fiel um über acht Prozent nach der Ankündigung des Mangements, die Investitionen im nächsten Jahr um 26 Prozent zu senken. Santos versucht, sein Geschäft gegen die taumelnden Ölpreise abzusichern.

Airlines gesucht

Zu den Gewinnern gehörten in der gesamten Region angesichts der mit dem Öl gesunkenen Treibstoffpreise die Aktien der Fluglinien - in Tokio ANA Holdings und Japan Airlines, in Hongkong Cathay Pacific, in Sydney Qantas und in Seoul Korean Air Lines und Asiana Airlines.

Die Börse in China belastete eine Flut anstehender Börsengänge (IPO). Zwölf Unternehmen stehen in den Startlöchern. Darunter ist der Börsengang von Guosen Securities der vom Volumen größte in diesem Jahr. Börsengänge belasten, weil viele Anleger im Vorfeld am Aktienmarkt Kasse machen, um bei den IPOs mitmachen zu können. Der Shanghai-Composite verlor 0,5 Prozent, der Index in Hongkong 0,9 Prozent.

Der Aktienmarkt in Südkorea verlor mit 1,5 Prozent überdurchschnittlich, nachdem die Notenbank den Leitzins auf unverändertem Niveau bei zwei Prozent bestätigt hatte. Der Won legte nach der Zinsentscheidung zum Dollar zunächst zu, kam dann aber wieder zurück auf zuletzt 1099,25 je Dollar.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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