Marktberichte

Gegenwind aus New York In Asien dominieren die Minuszeichen

In Japan gibt der Nikkei nach.

In Japan gibt der Nikkei nach.

(Foto: REUTERS)

An den Fernost-Börsen geht es am Donnerstag abwärts. Schlechte Vorgaben aus den USA lassen lasten auf die Indizes. Zudem liefert die US-Notenbank keine klare Aussage zu einer etwaigen Zinserhöhung.

An den Börsen in Ostasien ist es nach schwachen Vorgaben vom US-Aktienmarkt abwärts gegangen. Dort war es im Anschluss an die Ergebnisse der US-Notenbanksitzung zu Kursverlusten gekommen, obwohl die Aussagen der Notenbanker kaum Neues enthielten. Sie bekräftigten, bei der ersten Zinserhöhung seit 2006 geduldig vorgehen zu wollen, beurteilten die konjunkturellen Perspektiven aber etwas positiver.

Die Akteure an den Märkten taten sich schwer damit, ob die Aussagen eher "tauben-" oder "falkenhaft" zu verstehen sind. Laut Volkswirtin Aneta Markowska von der Societe Generale gab es im Markt Spekulationen, die US-Notenbank werde den Zeitpunkt nach hinten schieben. Allgemein wird damit gerechnet, dass die Zinserhöhung nicht vor Juni 2015 ansteht.

Ein Belastungsfaktor war wie schon in den USA aber auch der neuerliche Schwächeanfall bei den Ölpreisen. In Asien zeigten sich die Preise auf dem ermäßigten Niveau wenig verändert.

Quartalszahlen lasten auf Nikkei

Der Nikkei-Index verlor 1,1 Prozent auf 17.606 Punkte, gedrückt von einer Reihe enttäuschend ausgefallener Unternehmensergebnisse. In Australien sorgte die zunehmende Spekulation über eine in der kommenden Woche bevorstehende Zinssenkung für Rückenwind und ein Indexplus von 0,3 Prozent. Gleichzeitig belastete dies den Austral-Dollar, der auf ein Fünfeinhalbjahrestief abrutschte.

Bereits den dritten Tag in Folge abwärts ging es an den Börsen in China. Sowohl in Schanghai als auch in Hongkong verloren die Marktbarometer deutlich über ein Prozent. Belastend wirkten weitere Maßnahmen der Regulierer gegen kreditfinanzierte Aktiengeschäfte und Bedenken über die Robustheit der Konjunktur in China. Hinzu kam eine Warnung der Ratingagentur Fitch vor einem Unterschätzen der notleidenden Kredite bei den Banken.

Der Nachrichtenagentur Xinhua zufolge werden derzeit die kreditfinanzierten Aktivitäten von einem Dutzend Unternehmen geprüft. Dabei soll es sich aber um einen "normalen" Vorgang handeln. In der vergangenen Woche hatten Maßnahmen gegen derlei Geschäfte für einen Kursabsturz von 7,7 Prozent in Schanghai gesorgt. Größte Verlierer waren am Donnerstag Aktien aus dem Finanz- und dem Ölsektor.

Samsung-Kurs durch Dividende gestützt

Bei den Einzelaktien in der Region standen Samsung mit der Vorlage der Quartalsergebnisse im Fokus, nachdem gerade erst der große Konkurrent Apple auf breiter Front hatte überzeugen können. Die Aktie gab um 1,3 Prozent nach. Der Gewinn bei Samsung ist zwar weiter gesunken, aber nicht mehr so stark wie zuletzt. Stützend wirkte die Anhebung der Dividende, nachdem zuletzt die Kritik an der Ausschüttung der Gewinne bei Samsung lauter geworden war. Andererseits dämpfte ein Samsung-Sprecher Hoffnungen auf einen baldigen Aktiensplit, der die Aktie optisch billiger und für mehr Anleger erschwinglich machen würde.

LG Electronics verloren 1,4 Prozent, nachdem der koreanische Elektronikkonzern im vierten Quartal unerwartet in den roten Zahlen geblieben ist.

In Japan stürzte der Kurs von Nintendo um 8,7 Prozent ab, weil der Spielehersteller mit seinem Quartalsergebnis die Erwartungen der Analysten nicht erfüllte. Zudem senkte Nintendo den Gewinnausblick. Stark unter Druck standen nach ebenfalls enttäuschenden Geschäftszahlen bzw. Ausblicken auch Canon, Hitachi Construction Machinery und Komatsu mit Verlusten zwischen 5 und 11 Prozent. Für Nippon Steel ging es nach der Ergebnisvorlage um 1,9 Prozent nach unten. Fujifilm stiegen dagegen um knapp 4 Prozent - befeuert von guten Geschäftsergebnissen und einer Dividendenerhöhung.

Der Kurs des Industrieroboterbauers Fanuc gab um 3,4 Prozent nach, trotz starker Drittquartalszahlen. Für Enttäuschung sorgte hier laut Marktbeobachtern, dass der Ausblick nicht angehoben wurde.

Die Aktie der Fluglinie Skymark Airlines stürzte dagegen um das maximal für einen Tag zulässige Limit von 25 Prozent ab und wurde dann ausgesetzt. Japans drittgrößte Fluggesellschaft ist offenbar pleite und hat Gläubigerschutz beantragt. Hintergrund ist, dass die Fluggesellschaft sechs Großraumflugzeuge bei Airbus bestellt hat, die sich im Zuge des deutlichen Kursverfalls des Yen massiv verteuert haben. Daraufhin stornierte Skymark den Auftrag, womit nun eine Vertragsstrafe von 700 Millionen Dollar droht.

Die Kurse der Konkurrenten Japan Airlines und ANA Holdings legten um 1,8 und 0,9 Prozent zu, weil der Konkurrenzdruck wegen der Probleme von Skymark nun mutmaßlich abnimmt.

In Sydney sorgten Fortescue Metals für Aufsehen mit einem Kursplus von über 9 Prozent. Der Chef des Eisenerzproduzenten hatte sich optimistisch zur Produktion und auch zur Bilanz des Unternehmens geäußert.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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