Marktberichte

Chinas Notenbank macht Laune Dow Jones schleicht aufwärts

Der überraschende Anstieg des deutschen Ifo-Geschäftsklimaindex dürfte die Stimmung an der Wall Street stützen.

Der überraschende Anstieg des deutschen Ifo-Geschäftsklimaindex dürfte die Stimmung an der Wall Street stützen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Es geht weiter nach oben an der New Yorker Börse: Dow Jones und S&P-500 gehen mit neuen Rekordständen aus dem Handel.

Die Wall Street konnte zu Wochenbeginn noch etwas Schwung von der Vorwoche retten. Angesichts der Indexstände nahe am Allzeithoch griff aber Vorsicht um sich, so dass der Dow-Jones-Index vorübergehend leicht ins Minus drehte. Doch insgesamt sorgte vor allem die Notenbankpolitik in Übersee für anhaltende Kauflaune. Am Freitag hatte die chinesische Zentralbank zur Überraschung und Freude der Börsianer den Leitzins gesenkt und EZB-Präsident Mario Draghi einmal mehr seine Bereitschaft zur Stimulierung der Märkte kundgetan.

Der Dow-Jones-Index gewann 8 Punkte auf 17.818 Zähler. Der S&P zog um 0,3 Prozent an auf 2069 Zähler und kam im Verlauf bis auf einen Punkt an sein Allzeithoch heran. Der Nasdaq-Composite gewann 0,9 Prozent auf 4754 Punkte und erreichte ein neues Jahreshoch.

Wegen der verkürzten Handelswoche blieb das Volumen niedrig. An den US-Börsen sei weiterhin ein Aufwärtstrend erkennbar, sagte Marktexperte Gibbs. Das gelte vor allem für Branchen, die stark von der allgemeinen Konjunkturentwicklung abhingen. So legten Finanzwerte 0,6 Prozent zu. Als bremsender Faktor erwiesen sich dagegen Telekomtitel, die 1,5 Prozent nachgaben. Am Donnerstag bleiben die Märkte wegen "Thanksgiving" geschlossen, am Freitag findet nur ein verkürzter Handel statt.

Ifo-Index stützt

Auch der überraschende Anstieg des deutschen Ifo-Geschäftsklimaindex stützte die Stimmung. Entgegen der Erwartung stieg das Stimmungsbarometer erstmals wieder seit sechs Monaten. Kaum Einfluss hatte der etwas schwächere Chicago Fed National Activity Index. Er ging auf plus 0,14 im Oktober zurück nach plus 0,29 im September.

Am Markt war einige Skepsis zu vernehmen. So sagte etwa Michael Farr, Präsident des Anlageberaters Farr, Miller & Washington, dass er bei stark gelaufenen Werten Gewinne mitnehme. Dagegen sei es schwierig, günstig bewertete Aktien zu finden: "Ich finde nichts Billiges, wo sich ein Kauf noch lohnt." Unterdessen zeigte sich das Analysehaus Capital Economics zwar beeindruckt von der Erholung des S&P-500 um 14 Prozent seit Mitte Oktober. Doch das Unternehmen ist vorsichtig, was weitere Gewinne in diesem Jahr anlangt.

Fusions-Fieber macht Kurse

Die Tesla-Aktie lief 1,6 Prozent aufwärts. Der US-Elektroautohersteller will in Deutschland Batteriezellen herstellen. "Ich gehe davon aus, dass Tesla auf lange Sicht eine Batteriefabrik in Deutschland errichten wird", sagte Tesla-Chef Elon Musk in einem Gespräch mit dem "Spiegel". Er spreche auch mit BMW über eine Kooperation; dabei gehe es um Batterietechnik und Ladestationen, aber auch um die Karbonfaser-Produktion von BMW.

Unterdessen setzte sich die jüngste Serie an Fusionen und Übernahmen fort. Der Rückversicherer Renaissance Holdings will Platinum Underwriters für Aktien und Bargeld im Wert von 1,9 Milliarden Dollar übernehmen. Damit bietet Renaissance einen Aufschlag von 24 Prozent zum Freitagsschlusskurs von Platinum. Für die Aktien von Renaissance ging es 2,7 Prozent abwärts, während die Titel von Platinum über 20 Prozent nach oben schossen.

Der Kurs des Medikamentenentwicklers Prosensa Holding schoss um 63 Prozent in die Höhe. Das Unternehmen wird für rund 840 Millionen Dollar von BioMarin Pharmaceuticals gekauft. BioMarin gewannen 2,4 Prozent.

Bei United Technologies kommt es zum Führungswechsel. Der Chairman und CEO Louis Chenevert tritt nach 22 Jahren Betriebszugehörigkeit zurück. Zugleich hat der Mischkonzern den Ausblick für 2014 bestätigt. Die Aktie gab 1,4 Prozent ab.

Zweitschwächster Wert im Dow-Jones-Index waren mit minus 1,4 Prozent Verizon Communications. Die Citigroup hat die Aktie auf Neutral abgestuft. Die Aktie des Wettbewerbers AT&T gab 1,6 Prozent infolge einer Herabstufung nach. Möglicherweise lasteten auch die hohen Kosten bei der Versteigerung von US-Mobilfunklizenzen.

Apple-Papiere legten dagegen 1,9 Prozent zu und markierten ein neues Allzeithoch bei 118,77 Dollar. Die Analysten von Susquehanna haben das Kursziel auf 135 von 120 Dollar angehoben.

Quelle: ntv.de, kst/jwu/rts/DJ

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