Marktberichte

Griechen stimmen über Reformen ab Hellas hält Börsen in Schach

Griechenland steuert schnurstracks auf den Staatsbankrott zu. Die Eurogruppe lehnt eine Verlängerung des Hellas-Hilfsprogramms ab. Die Griechen sollen selbst über die Reformvorgaben abstimmen. Börsianer müssen auf alle gefasst sein.

Den internationalen Finanzmärkten droht eine dramatische Handelswoche. Denn in der griechischen Schuldenkrise haben sich am Wochenende die Ereignisse überschlagen, der Streit ist massiv eskaliert.

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Nachdem die Regierung in Athen überraschend ein Referendum über die Reformvorschläge der Gläubiger ankündigte, entschieden die Euro-Finanzminister, das am Dienstag auslaufende Hilfsprogramm nicht zu verlängern. Damit taumelt Griechenland auf die Staatspleite zu.

Das Land muss dem Internationalen Währungsfonds (IWF) bis Dienstag 1,6 Milliarden Euro zurückzahlen. Es ist unklar, ob Athen dieses Geld aufbringen kann. Die Eurogruppe beschloss ferner, den Währungsraum mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen Ansteckungsgefahren zu schützen. In der alten Woche hatten Hoffnungen auf eine Beilegung des Schuldenstreits den Dax noch deutlich beflügelt.

US-Arbeitsmarktdaten schüren Zinsspekulationen

Börsianer werden ihre Aufmerksamkeit außerdem auf die US-Arbeitsmarktdaten am Donnerstag richten. Deren Veröffentlichung wird vorgezogen, weil die Wall Street am Freitag wegen des bevorstehenden US-Unabhängigkeitstages geschlossen bleibt. "Der private Konsum ist robust, die Autoabsätze stark, und auch die Bauwirtschaft legt zu. Dies sorgt für eine stabile Nachfrage nach Arbeitskräften", prognostiziert Commerzbank-Analyst Christoph Weil.

Die Entwicklung des US-Arbeitsmarktes ist ein wichtiger Baustein der geldpolitischen Entscheidungen der Notenbank Fed. Bislang gilt an den Finanzmärkten der September als wahrscheinlichster Termin für die lang erwartete US-Zinserhöhung. Einen Hinweis auf die Entwicklung der Beschäftigung liefern die Zahlen der privaten Arbeitsagentur ADP am Mittwoch.

Mit Spannung warten Investoren außerdem auf die Inflationszahlen aus der Eurozone (Dienstag). Sie erhoffen sich Rückschlüsse darüber, ob die milliardenschweren Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) weiter Früchte tragen, oder ob der Anstieg der Teuerung im Vormonat nur ein Ausreißer war. Die EZB pumpt monatlich 60 Milliarden Euro in die Finanzmärkte, um damit die drohende Deflation, eine Spirale fallender Preise und rückläufiger Investitionen, zu verhindern.

Bei Lufthansa droht neuer Ausstand

Bei den Unternehmen bleibt K+S im Rampenlicht. Der kanadische Konkurrent Potash hat ein Auge auf den Kasseler Düngemittel-Hersteller geworfen. Mit der Sache vertraute Personen sagten, K+S werde das Angebot vermutlich zurückweisen. Einige Börsianer halten sogar einen Bieterwettstreit zwischen Potash und dem Bergbaukonzern BHP Billiton für möglich.

Bei der Lufthansa droht ein erneuter Streik - diesmal des Kabinenpersonals. Ohne Einigung mit der Gewerkschaft Ufo könnte es ab Donnerstag zu Arbeitsniederlegungen kommen.

Quelle: ntv.de, Hakan Ersen, rts

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