Marktberichte

"Sicherer Hafen" links liegen gelassen Goldpreis bricht ein

Einige Anleger mussten sich offenbar von ihrem Gold trennen.

Einige Anleger mussten sich offenbar von ihrem Gold trennen.

(Foto: dpa)

Paradoxe Reaktion: Der Druck vom Terminmarkt lässt den Goldpreis trotz der Unsicherheiten angesichts des US-Haushaltsstreits deutlich fallen. Am Ölmarkt sind die Reaktionen dagegen wie erwartet.

Gold, Feinunze
Gold, Feinunze 2.331,64

Über den Terminmarkt sind die Preise für Gold und Silber am Dienstagnachmittag stark unter Druck geraten. Die Feinunze verbilligte sich um bis zu 2,9 Prozent auf 1288,16 Dollar und notierte damit so niedrig wie zuletzt am 8. August. Der Silberpreis brach sogar um 4,6 Prozent auf 20,64 Dollar je Feinunze ein.

"Rational macht das angesichts des US-Haushaltsstreit überhaupt keinen Sinn", sagte ein Händler. "Offenbar sind einige Anleger auf dem falschen Fuß erwischt und so zu Verkäufen gezwungen worden." Zudem fehlten wegen eines Feiertages in China Käufer.

Dabei hatte sich der Goldpreis über das Sommerquartal gerade etwas erholt, obwohl er immer noch rund 22 Prozent unter dem Vorjahresschluss liegt.

Beim letzten "Government Shutdown" in den USA Mitte der 1990er Jahre hatte Gold rund drei Prozent an Wert gewonnen. Allerdings hatte der Feinunzenpreis seinerzeit noch bei weniger als 400 Dollar gelegen. Sollten sich Demokraten und Republikaner aber auch bei der ab Mitte Oktober notwendigen Anhebung der Schuldenobergrenze nicht einigen, droht den USA die Pleite. "Das Risiko, dass es tatsächlich soweit kommen wird, ist zwar noch immer äußerst gering, hätte aber einen deutlich steigenden Goldpreis zur Folge", schrieben die Analysten der Commerzbank in ihrem Tageskommentar.

Öl etwas billiger

Die Ölpreise standen dagegen wie erwartet angesichts der politischen Unsicherheiten in den USA etwas unter Druck. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November kostete 107,21 US-Dollar.Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI lag bei 101,60 Dollar.

Die Schließung eines großen Teils der öffentlichen Verwaltung in den USA dämpfe die Öl-Nachfrage des weltgrößten Verbrauchers, da hunderttausende Staatsbedienstete unbezahlten Zwangsurlaub machen müssten, schrieb Teoh Say Hwa, Chef des Investment-Geschäfts bei Phillips Futures. Als zusätzlichen Belastungsfaktor nannten Börsianer die schwachen Konjunkturdaten aus China. Sie nährten die Befürchtung, dass die Erholung der dortigen Wirtschaft ins Stocken gerät.

Quelle: ntv.de

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