Marktberichte

Lagerdaten aus den USA Gold und Rohöl ziehen an

Lieferung für die USA: Die "Everglades", ein Rohöltanker der Aframax-Klasse wartet am Sunoco-Logistics-Terminal in den Niederlanden auf die Abfahrt Richtung Neufundland.

Lieferung für die USA: Die "Everglades", ein Rohöltanker der Aframax-Klasse wartet am Sunoco-Logistics-Terminal in den Niederlanden auf die Abfahrt Richtung Neufundland.

(Foto: Reuters)

Zwei starke Faktoren wirken an den Rohstoffmärkten auf die Preise: Im Vorfeld der anstehenden Lagerdaten spekulieren Beobachter auf eine steigende Öl-Nachfrage in den USA. Die Spannungen in der Ukraine werfen dunkle Schatten.

Die Ölpreise bewegen sich mit der Aussicht auf eine steigende Nachfrage nach Treibstoffen in den USA deutlich nach oben. Am Rohstoffmarkt bilden die Vereinigten Staaten den mit Abstand größten und damit aus Sicht der Preisbildung wichtigsten Verbraucher von Rohöl und Mineralölprodukten wie Benzin, Diesel und Kerosin.

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostet 106,31 US-Dollar und damit 0,3 Prozent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) steigt um 0,6 Prozent auf auf 100,59 Dollar. Am Vortag hatten die Notierungen im Rohölgeschäft mit der Entspannung der politischen Lage in Libyen in einer sichtlich erleichterten Reaktion nachgegeben.

Händler erklärten die neu erwachende Kauflaune am Ölmarkt nun mit der Spekulation auf sinkende Lagerbestände an Treibstoff in den USA. Die Benzinreserven in der weltgrößten Volkswirtschaft dürften trotz einer gestiegenen Produktion amerikanischer Raffinerien auf den niedrigsten Stand seit Jahren sinken, sagte ein Rohstoffexperte. Dies deute auf eine steigende Nachfrage hin und stütze den Ölpreis. Bis in dieser Frage Gewissheit herrscht, bleibt Raum für Spekulationen. Die US-Regierung wird die offiziellen Daten zu den Lagerbeständen laut Terminplan am Mittwoch veröffentlichen.

Abgesehen von den Entwicklungen auf der Nachfrageseite überschattet der Konflikt um die Ukraine die Einschätzungen an den Rohstoffmärkten. "Der Westen warnt Russland vor einer Einmischung in die Konflikte innerhalb der Ukraine und droht mit härteren Sanktionen. Damit könnten die geopolitischen Risiken zunehmen - ein Umstand, der den Ölpreis stützt", sagte Ölanalyst Tan Chee Tat von Philips Futures.

Nach den separatistischen Tendenzen im Osten der Ukraine wollen die USA einen Krisengipfel mit Russland, der Ukraine und der EU abhalten. US-Außenminister John Kerry sagte, der Gipfel solle binnen zehn Tagen stattfinden. Er habe die Möglichkeit eines solchen Vierergesprächs in einem Telefonat mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow erörtert. Aus Russland lag zunächst keine Reaktion auf die Pläne vor.

Gold steigt im Preis

In seinem Telefonat mit dem russischen Außenminister Lawrow warnte US-Außenminister Kerry zudem vor einer weiteren Destabilisierung der Lage in der Ukraine. Der US-Außenminister habe deutlich gemacht, dass Washington die jüngsten Entwicklungen "mit großer Sorge" verfolge, sagte Kerry-Sprecherin Jen Psaki. Die prorussischen Proteste im ukrainischen Osten seien "keine spontanen Ereignisse", sondern offenbar von Moskau "sorgfältig orchestriert" worden.

Auch der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, sagte, es gebe "starke Beweise" dafür, dass einige der prorussischen Demonstranten in der Ostukraine nicht aus der Gegend stammten und bezahlt worden seien.

Im Handel mit Edelmetallen notiert der Preis für eine Feinunze Gold bei 1308,50 Dollar und damit 0,9 Prozent höher als am Vortag. Zu Wochenbeginn hatte es noch geheißen, der Goldpreis kämpfe mit der Marke von 1300 Dollar je Feinunze. Dieses Niveau hatte er erst zum zurückliegenden Wochenausklang wieder erobert. Im Handel am Montag notierte die Feinunze schließlich bei 1297 Dollar, ein Minus von 0,4 Prozent zum Freitagabend.

Quelle: ntv.de, jga/mmo/DJ/dpa

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