Marktberichte

Gewinnmitnahmen drücken Preis Goldpreis sackt auf 1300er Markt ab

Irak, Naher Osten, Ukraine: Politische Krisen gibt es genug. Aber die Entwarnung aus Portugal ist es, die die Preise an den Rohstoffmärkten beeinflusst. Die Goldnotierung bricht ein.

Für den Goldpreis ist es zum Start in die neue Handelswoche deutlich abwärts gegangen. Die Feinunze stürzte zeitweise um mehr als 35 US-Dollar ab. Nach Kursen um 1339 US-Dollar am späten Freitagabend fällt der Goldpreis bis auf 1303 Dollar, am späten Nachmittag wird die Feinunze mit 1307,50 Dollar gehandelt.

Im Handel war von Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Aufschlägen die Rede. Die Sorge um den portugiesischen Banco Espirito Santo, die unangenehme Erinnerungen an die Schuldenkrise wachgerufen hatte, scheint überwunden - die entsprechenden Risiken werden daher beim Goldpreis ausgepreist.

Abzulesen ist das an der Börse in Lissabon, die mit Aufschlägen von mehr als 1 Prozent den stärksten Aktienindex in Europa stellt. Anleger glauben entweder, dass Banco Espirito Santo über genug Kapital verfügt oder alternativ, dass Portugal auf den Bankenrekapitalisierungsfonds der EU zurückgreifen kann, sagt Gary Yau von der Credit Agricole. Zur Beruhigung der Anleger trägt auch bei, dass am Wochenende die Führungsspitze der portugiesischen Bank ausgewechselt wurde.

Politische Lage als Kurstreiber

Auf Wochensicht hat sich das Edelmetall in der vergangenen Woche zum sechsten Mal in Folge verteuert - zuletzt um 1,3 Prozent. IG-Marktstrategin Brenda Kelly verweist auf den Umstand, dass die vorangegangene Goldpreisrally seit den Junitiefs 8 Prozent betragen habe. Die diversen Krisen im Nahen Osten und in der Ukraine sowie die Angst vor einem Wiederaufflammen der Eurokrise hatten die Risikoneigung unter Anlegern schwinden und Gold als Fluchthafen attraktiver erscheinen lassen.

Mit dem Beginn der Berichtsperiode in den USA strichen Investoren nun Gewinne ein, heißt es weiter. Auch der steigende Dollar, der Gold für Anleger außerhalb des Dollarraums teurer macht, trägt zu den Kursverlusten bei. Der Fall des Greenback vollzieht sich fast synchron mit dem des Goldpreises. Als willkommener Anlass diene die Anhörung von US-Notenbankgouverneurin Janet Yellen am Dienstag vor dem Bankenausschuss des US-Senats.

Für Barclays-Analyst Christopher Louney stellt die vorherige Goldpreisrally nicht unbedingt eine langfristige Änderung des Sentiments zu Gunsten des Edelmetalls dar. Für das laufende Jahr erwartet er einen durchschnittlichen Goldpreis von 1260 Dollar, bis zum dritten Quartal erwartet er einen Preisverfall bis auf 1200 Dollar.

Ölpreise beruhigen sich

Beim Ölpreis schien die jüngste starke Abwärtsbewegung erst einmal ausgelaufen zu seien. Am Freitag war der Preis auf den niedrigsten Stand seit zwei Wochen gefallen. Händler hatten zum Wochenausklang zur Begründung auf einen stärkeren Dollar und das auspreisen der bisher ausgebliebenen Förderprobleme durch den Konflikt im Irak verwiesen.

Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete 100,70 Dollar und damit in etwas so viel wie am Freitag. Der Preis für ein Fass der Referenzsorte Brent lag mit 107,39 Dollar dagegen über dem Settlement vom Wochenausklang bei 106,66 Dollar.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/dpa

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