Marktberichte

Sony berappeln sich Fernost-Börsen schauen auf Fed

Blick auf Shanghai.

Blick auf Shanghai.

(Foto: REUTERS)

Relativ wenig Bewegung gibt es am Mittwoch an den asiatischen Aktienmärkten. Das sehr gute Apple-Ergebnis setzen die Aktie des Konkurrenten Samsung unter Druck. Ansonsten wartet man auf die Aussagen der US-Notenbank.

Ohne klare Tendenz haben sich die ostasiatischen Börsen gezeigt. Das Geschäft sei von Zurückhaltung geprägt gewesen im Vorfeld der im späteren Tagesverlauf anstehenden Aussagen der US-Notenbank zur weiteren Geldpolitik, hieß es. Die Anleger erhoffen sich davon Rückschlüsse über den Zeitpunkt der 2015 erwarteten ersten US-Zinserhöhung seit 2006.

Der Nikkei-Index in Tokio legte um 0,2 Prozent zu auf 17.796 Punkte, während die Börse in Schanghai um 1,4 Prozent nachgab und damit den größten Ausschlag des Tages zeigte. Gedrückt wurde der Index von Verlusten bei den Ölwerten - PetroChina und China Petroleum & Chemical Corporation von bis zu 2,9 Prozent. Außerdem bremsten die weiter schwelenden Sorgen vor einer Wachstumsverlangsamung in China, nachdem am Vortag die Prognose für die Industrieproduktion 2015 enttäuscht hatte.

Im Mittelpunkt des Geschehens an den Börsen steht die Berichtssaison der Unternehmen. Nach Ansicht von Fondsmanager Naoki Fujiwara von Shinkin Asset Management fallen die aktuellen Vorgaben aus den USA gemischt aus. "Die Ergebnisse von Unternehmen wie Caterpillar und Procter & Gamble haben enttäuscht, aber andere wie Apple waren gut". Apple wies nach US-Börsenschluss einen Rekordnettogewinn von 18 Milliarden Dollar aus, worauf die Aktie um knapp 6 Prozent vorrückte.

Apple deprimiert Samsung

Der Kurs des großen Apple-Konkurrenten Samsung verlor in Seoul 1,6 Prozent. "Die unglaubliche Popularität des iPhone 6 und des iPhone 6 Plus in China im vierten Quartal hat Apple dort erstmals den ersten Platz beschert", so ein Analyst. "Apple hat Rekordergebnisse in China und den USA erzielt, damit ist Samsung als Top-Smartphone-Verkäufer weltweit herausgefordert", sagte ein weiterer Experte.

Die sehr guten Apple-Zahlen sorgten gleichwohl nur vereinzelt für Kursgewinne bei Aktien von Unternehmen, die Geschäftsverbindungen zu Apple unterhalten. In Hongkong profitierte der Mobilfunkbetreiber China Mobile davon, dass Apple im Weihnachtsquartal 74,5 Millionen iPhones verkaufte. China Mobile stiegen um 0,7 Prozent.

Zeiten für Japan-Aktien vorbei?

In Tokio verloren Murata Manufacturing dagegen ebenso leicht an Boden wie Ibiden. Foster Electric legten um 0,3 Prozent zu, während Japan Aviation Electronics Industry um 2,9 Prozent nachgaben. "Robuste Apple-Gewinne sorgen normalerweise für ein starkes Kaufmomentum bei den Aktien japanischer Zulieferer. Aber diese Zeiten sind offenbar vorbei" kommentierte ein Handelsteilnehmer. Naoki Fujiwara, Fondsmanager bei Shinkin Asset Management, erklärte die enttäuschende Kursreaktion mit den inzwischen hohen Bewertungen. So liege das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei Murata und Ibiden bereits bei 22, verglichen mit 15 für den Nikkei-Index.

Ein ähnliches Bild in Taiwan. Hier sprachen Händler von Gewinnmitnahmen bei den Apple-Zulieferern. TSMC verloren 0,3 Prozent, Hon Hai 1 Prozent. Pegatron legten dagegen um 5,5 Prozent zu und Catcher um 2 Prozent.

Sony schnellten um 3 Prozent nach oben. Hier beflügelte ein Bericht, wonach das Unternehmen in seinem Smartphone-Geschäft 1000 weitere Stellen streichen will.

Caterpillar-Zahlen lasten auf Konkurrenten

Der Kurs des Caterpillar-Wettbewerbers Komatsu fiel derweil in Tokio um 2,3 Prozent. Hitachi Construction Machinery gaben um 0,4 Prozent nach. Caterpillar hatte mit seinen Quartalszahlen enttäuscht und auch der Ausblick fiel mau aus, was das Unternehmen unter anderem mit dem Ölpreisverfall erklärte. "Ihr Bau- und Minenmaschinengeschäft ist ähnlichen Bedingungen wie dem von Caterpillar ausgesetzt", sagte Nomura-Analyst Katsushi Saito. Gleichwohl seien beide keine Ausrüster in der Ölförderung, ergänzt er mit Blick auf die im Vergleich zu Caterpillar deutlich geringeren Kursverluste.

Sumitomo Mitsui Financial Group verloren 2,1 Prozent, belastet von einem leichten Gewinnrückgang der Bank in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres. Tagesgewinner waren die beiden Fluglinienaktien Japan Airlines und ANA Holdings mit Aufschlägen von 2,7 und 3,3 Prozent. Hintergrund war eine gesenkte Gewinnprognose des Ölraffinierers TonenGeneral, verursacht durch den Verfall der Ölpreise.

In Singapur profitierten nur einzelne Aktien von einer Lockerung der Geldpolitik des Stadtstaates über eine Senkung des Wechselkursbandes der eigenen Währung gegenüber einem Korb ausländischer Währungen. Noble Group, Comfortdelgro, Hutchison Port Holdings Trust und Singapore Airlines legten zu.

Quelle: ntv.de, wne/jwu/DJ

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