Marktberichte

EZB und Wirtschaftsdaten stützen Euro klettert über 1,37 Dollar

Planspiele im Inneren der EZB wühlen den Markt auf.

Planspiele im Inneren der EZB wühlen den Markt auf.

(Foto: dpa)

Berichte über einen billionenschweren Wertpapierkauf der EZB tragen viel Unruhe in den Markt. Am Nachmittag gibt es Entwarnung. Befreit zieht der Euro wieder an.

Robuste Wirtschaftsdaten aus Deutschland und Spanien haben den Euro zum Wochenstart steigen lassen. Aussagen führender Notenbanker sorgten zusätzlich für Kursauftrieb. Am Nachmittag kletterte die Gemeinschaftswährung bis auf 1,3737 US-Dollar, um dann wieder leicht nachzugeben. Am Morgen war der Kurs zwischenzeitlich noch unter die Marke von 1,3700 Dollar gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3723 (Freitag: 1,3700) Dollar fest.

Deutschland und Spanien meldeten am Vormittag besser als erwartet ausgefallene Daten zur Industrieproduktion im Februar. Ökonomen zeigten sich vor allem von den deutschen Zahlen beeindruckt. "Wir steuern auf ein bärenstarkes erstes Quartal zu", sagte Volkswirt Andreas Scheuerle von der Dekabank. "Volle Kraft voraus", kommentierte Chefökonom Carsten Brzeski von der ING-Diba.

Entwarnung von der EZB

Der Euro profitierte zudem von Aussagen des EZB-Vertreters Yves Mersch, wonach die Notenbank noch weit von breitangelegten Wertpapierkäufen entfernt sei. Die "FAZ" hatte zuvor berichtet, dass die Europäische Zentralbank einen Wertpapierankauf über eine Billion Euro innerhalb eines Jahres konkret durchgespielt hat. Mit diesen Berechnungen wollten die Währungshüter testen, wie diese Maßnahme gegen eine gefährlich abflauende Inflationsrate wirken würde, hieß es.

Bundesbankchef Jens Weidmann betonte in Amsterdam, der im EZB-Rat diskutierte Ankauf von Wertpapieren in großem Stil sei zwar ein Mittel zur Sicherung der Preisstabilität. Doch solle es erst greifen, wenn es zu einer "deutlichen oder besorgniserregenden" Abweichung von diesem Ziel komme. Die Inflationsrate war zuletzt auf 0,5 Prozent gesunken und ist damit weit niedriger als der EZB lieb sein kann. Die Europäische Zentralbank strebt mittelfristig einen Wert von rund 2,0 Prozent an, damit ein möglichst großer Sicherheitspuffer zur Zone fallender Preise übrig bleibt.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,8271 (0,8267) britische Pfund, 141,65 (142,33) japanische Yen und 1,2202 (1,2235) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1299,00 (1297,25) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 29 950,00 (29 820,00) Euro.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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