Marktberichte

China im Fokus Euro wartet ab

Am Devisenmarkt lautet das Motto: Abwarten, und Tee trinken. Doch die Ruhe könnte bald vorbei sein. Denn aus Peking kommen Daten zum Wirtschaftswachstum.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Kurs des Euro hat sich am Montag nur wenig bewegt. Am Nachmittag notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,2773 US-Dollar und lag damit knapp über dem Kurs vom Freitagabend.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,2773 (Freitag: 1,2823) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7829 (0,7799) Euro.

Die Märkte sind weiterhin verunsichert über die weitere Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Die Anleger warten auf Signale für das Auslaufen der Anleihenkäufe sowie den ersten Zinsschritt. Zudem hatten zuletzt die Hinweise auf eine weitere Abkühlung der Konjunktur in der Eurozone den Devisenmarkt bewegt. Analysten erwarten daher überwiegend mittelfristig wieder eine Abschwächung des Euro. Zum Wochenauftakt standen auch nur wenige wichtige Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an. Die Investoren dürften sich daher eher zurückhalten und auf Daten zum Wirtschaftswachstum in China warten, die in der Nacht zum Dienstag veröffentlicht werden. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79140 (0,79550) britische Pfund, 136,62 (136,45) japanische Yen und 1,2064 (1,2074) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 1244,50 (1234,25) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 30 740,00 (30 550,00) Euro.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Zum Wochenauftakt standen nur wenige Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an, die für keine Impulse sorgten. In Deutschland wurden Erzeugerpreise veröffentlicht, aus Italien kamen Daten zur Industrieproduktion. Außerdem wurde die Leistungsbilanz der Eurozone für August vorgelegt. Die Investoren dürften sich vor allem für Daten zum Wirtschaftswachstum in China interessieren, die in der Nacht zum Dienstag veröffentlicht werden.

"Die nächste Hiobsbotschaft für die Weltwirtschaft droht aus China zu kommen", warnt Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. Nach Einschätzung von Volkswirten dürfte sich das Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt im dritten Quartal auf nur noch 7,2 Prozent im Jahresvergleich abgeschwächt haben. Das wäre das geringste Wachstum seit mehr als fünf Jahren

Selbst wenn sich die Wirtschaft weltweit abkühlen würde, dürfte das den US-Dollar nicht aus der Spur bringen, meint HSBC. Zwar habe der Greenback in jüngster Zeit wieder etwas nachgegeben, weil die US-Notenbank Befürchtungen geäußert habe, eine schwächere Weltwirtschaft würde auch die US-Konjunktur in Mitleidenschaft ziehen und ein stärkerer Dollar ihre Anstrengungen zum Erreichen des Inflationsziels unterminieren.

Allerdings konzentriere sich die Konjunkturschwäche in der Eurozone. Daher habe der Euro Potenzial nach unten, während der Dollar aufwerten dürfte. Wenn überhaupt, würden die ungleichmäßigen Wachstumsaussichten eher den Aufwertungsdruck auf den Dollar verstärken, besonders dann, wenn die EZB sich zu quantitativen Lockerungen entschließe, so die Bank.

Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ/dpa

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