Marktberichte

Angst vor neuer Krise Euro rutscht unter 1,28 Dollar

Der Kursrutsch des Euro kam in Folge enttäuschender Inflationsdaten aus Europa.

Der Kursrutsch des Euro kam in Folge enttäuschender Inflationsdaten aus Europa.

(Foto: dpa)

Sein starkes Niveau vom Vortag kann der Euro nicht halten und sinkt wieder unter die 1,28-Dollar-Marke. Der Kursrutsch folgte auf die Bekanntmachung enttäuschender Inflationsdaten aus Europa.

Die Sorge vor einem möglichen Aufflammen der Euro-Schuldenkrise hat den Euro am Donnerstag belastet, am späten Vormittag sorgten schwache Inflationsdaten aus Europa für einen Kursfall. Am späten Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,2770 Euro gehandelt. Am Mittwoch war der Euro nach schwachen US-Konjunkturdaten für kurze Zeit über die Marke von 1,28 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,2749 (Mittwoch: 1,2666) Dollar festgesetzt.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

"Entweder wir überstehen diese Phase gemeinsam, oder die gegenwärtige Krise, die an den internationalen Märkten dramatisch wiederkehrt, wird keine Gewinner übrig lassen", warnte der italienische Regierungschef Matteo Renzi am Rande eines euro-asiatischen Gipfels in Mailand. Nach dieser Aussage verstärkte sich die Sorgen an den europäischen Märkten. Der Euro fiel am späten Vormittag auf ein Tagestief bei 1,2707 Dollar.

Im Handelsverlauf waren die Renditen von Staatsanleihen angeschlagener Eurostaaten massiv gestiegen und hatten die Sorge vor einem neuen Aufflammen der Eurokrise geschürt. Einen starken Anstieg der Zinssätze im freien Handel gab es bei Anleihen aus Italien, Spanien, Portugal und vor allem aus Griechenland. Je schlimmer sich die Lage am Markt für europäische Staatsanleihen entwickelt, desto wahrscheinlicher werde ein in Deutschland stark umstrittener Kauf von Staatsanleihen durch die EZB, sagte Devisenexperte Peter Kinsella von der Commerzbank.

Dagegen konnten unerwartet gute Konjunkturdaten aus den USA den Euro kaum bewegen. Allerdings setzte am Nachmittag eine leichte Erholung beim Euro nach Aussagen eines Ratsmitglieds der US-Notenbank Fed ein. James Bullard hatte angeregt, das Ende der Anleihekäufe auf einen späteren Zeitraum zu verschieben. Bisher hatte die Fed das Auslaufen der Käufe für Ende Oktober angekündigt.

Quelle: ntv.de, kst/bad/dpa/DJ

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