Marktberichte

Dollar auf Neunmonatshoch Euro-Bären sind am Zug

Laut Referenzkurs eigentlich kein Hunderter, sondern ein 74,72-Euro-Schein: Die Benjamin-Franklin-Note im aktuellen Design.

Laut Referenzkurs eigentlich kein Hunderter, sondern ein 74,72-Euro-Schein: Die Benjamin-Franklin-Note im aktuellen Design.

(Foto: REUTERS)

Am Nachmittag geht die Zurückhaltung an den Devisenmärkten in Euro-Verkäufe über. Der Dollar gewinnt zum Euro, die Gemeinschaftswährung rutscht Richtung 1,33er Marke.

Überraschend starke Immobiliendaten aus den USA haben den US-Dollar zum Euro auf ein Neunmonatshoch getrieben. Die Gemeinschaftswährung habe sich nach den schwachen BIP-Daten aus der Eurozone in der vergangenen Woche erstaunlich wacker geschlagen. Doch mit den auf Aufschwung deutenden Daten aus den USA sei es damit nun vorbei, hieß es im Handel. Allerdings teilen nicht alle Experten die Meinung einer schnellen Zinswende in den USA: "Zusammen mit der weiterhin nur moderaten Erholung im Bausektor haben die heutigen Zahlen mithin nicht das Potenzial, die Zinsfantasie nachhaltig zu beleben", kommentierte etwa die Helaba.

Der Euro lag am frühen Abend bei 1,3317 Dollar und damit deutlich unter den Notierungen vom Wochenauftakt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3354 Dollar fest nach 1,3383 Dollar zum Wochenauftakt. Der Dollar kostete damit 0,7488 Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,80285 britische Pfund, 137,12 Yen und 1,2104 Schweizer Franken fest.

Im Blick stehen nun vor allem die Reden von Fed-Chefin Yellen sowie EZB-Präsident Draghi am Freitag.

Bislang gehen viele Marktbeobachter davon aus, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen noch bis weit ins nächste Jahr hinein niedrig halten wird. Längerfristig erwarten viele Experten eine Aufwertung des Dollar zum Euro.

Euro-Bären aufgepasst

Pessimistisch gestimmte Euro-Anleger müssten sich in Geduld üben, sagt Societe Generale (SocGen). Die Abwertung des Euro am Dienstagvormittag bedeute einen neuerlich Test der Unterstützungsmarke zwischen 1,3330 und 1,3430 US-Dollar, die allerdings nicht fallen dürfte. Für einen Euro-Wechselkurs unterhalb dieser Zone fehlten schlicht aktuelle Nachrichten, und auch der Risikoappetit des Marktes habe sich nicht geändert. Dass der Euro jedoch nicht von der derzeitigen Risikorally profitiere, sollte mittelfristig orientierte Euro-Bären als ermutigendes Signal auffassen.

Pfund bleibt im Abwärtssog

Deutlich abwärts geht es mit dem britischen Pfund, nachdem die neusten Preisdaten von der Insel durchweg unter den Erwartungen ausgefallen sind und somit dafür sprechen, dass sich die Bank of England mit einer Zinserhöhung noch Zeit lassen dürfte. Im Juli sanken die Verbraucherpreise im Monatsvergleich um 0,3 Prozent, wohingegen die Prognose auf ein Minus von 0,2 Prozent lautete. Bei der Kernrate betrug das Minus 0,4 Prozent im Vergleich zu einem Preisrückgang um 0,1 Prozent. Auch die Erzeugerpreise gingen unerwartet stark zurück.

Der Euro ist nach den Preisdaten von etwa 0,7995 auf 0,8020 Pfund nach oben gesprungen, gleichzeitig verbilligte sich das Pfund von 1,6691 auf unter 1,6650 Dollar.

Quelle: ntv.de, bad/mmo/rts/dpa/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen