Marktberichte

Wöhrmann prognostiziert Druck Euro schwingt ohne Raumgewinn

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(Foto: REUTERS)

Etliche Konjunkturdaten sorgen für Bewegung beim Euro. Doch im Kern pendelt die Gemeinschaftswährung um den Referenzkurs. Derweil prognostizieren Banken verschiedene Euro-Szenarien.

Der Euro notiert in einem volatilen Handel weiter um die Marke von 1,2540 Dollar. Für Ausschläge in beide Richtungen sorgten etliche Konjunkturdaten. Vor allem die aus der Eurozone schürten neuerlich Sorgen um eine spürbare Abkühlung der Wirtschaft. Immerhin wertete die Berenbank die Zahlen als Stagnation und nicht als Rezession im Währungsraum.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,07

Am Nachmittag legte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,2539 Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7975 Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legtsetzte sie die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79890 britische Pfund, 148,25 japanische Yen und 1,2014 Schweizer Franken fest.

Deutsche Bank schließt Parität nicht aus

Nach Auffassung der Deutschen Bank wird der Euro im kommenden Jahr deutlich unter Druck geraten. Mittelfristig dürfte die Gemeinschaftswährung auf rund 1,17 Dollar und damit auf das Niveau von 1999 zurückfallen, sagte Asoka Wöhrmann, der die Investitionsentscheidungen bei Deutsche Asset & Wealth Management verantwortet, bei der Vorstellung des Jahresausblicks 2015. "Der Greenback kommt zurück. Er wird von der Führungsposition der USA beim weltweiten Wachstum und höheren Renditen profitieren." Auch eine Entwicklung in Richtung Parität sei nicht ausgeschlossen.

Die Politik der großen Notenbanken wird sich laut Wöhrmann im kommenden Jahr "grundsätzlich voneinander unterscheiden". Dies liege auch an der unterschiedlichen Inflationsdynamik. Während in der Eurozone und in Japan die Zeichen auf eine Fortsetzung der ultralockeren Geldpolitik stünden, dürften die USA und Großbritannien ab dem dritten Quartal ihren Ausstieg einläuten. "Europa und Japan gehen an den Markt, die USA und das Vereinigte Königreich an die Zinsen." Unterdessen steht die Eurozone dem Experten zufolge nicht vor einer Deflation. "Europa ist nicht das neue Japan."

Standard Bank wettet auf Euro-Anstieg

Dagegen wettet die Standard Bank auf einen Anstieg des Euro zum US-Dollar. Die Bank hat daher eine Longposition mit Ziel 1,2750 Dollar eröffnet. Den meisten Währungspaaren fehle eine spezifische Richtung, sagt Devisenstratege Steven Barrow. Seine Indikatoren deuteten aber auf eine Aufwertung des Euro hin, fügt er hinzu. Die Standard Bank setzt ferner auf einen Anstieg des Euro zur Schweden-Krone mit Ziel 9,37 Kronen. Derzeit notiert der Euro bei 9,2690 Kronen.

Unterdessen hat der Yuan zum Dollar nachgegeben. Grund sind die enttäuschenden vorläufigen Einkaufsmanagerindex im verarbeitenden Sektor für Oktober. Zudem schwächt den Yuan, dass die chinesische Notenbank ihren Tages-Benchmark-Kurs für das Währungspaar Dollar/Yuan erhöht hat.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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