Marktberichte

Abbruch der Erholung Euro schielt auf die 1,24 Dollar

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(Foto: REUTERS)

Ein Fed-Mitglied denkt laut über die aus seiner Sicht zu hohen Zinsen in den USA nach. Und gleich gerät die europäische Einheitswährung unter Druck. Denn Anleger orakeln nun wieder über eine vorgezogene Zinsanhebung.

Der Euro gerät erneut unter Druck. Grund sind Aussagen von Charles Plosser, Präsident der US-Notenbankfiliale von Philadelphia. In der Folge beendet die Gemeinschaftswährung ihre kleine Erholungsbeweung und fällt erneut in Richtung der 1,24er-Marke. Am Nachmittag ging der Euro zu 1,2420 Dollar um.

Am Nachmittag setzte Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,2424 Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8049 Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,78360 britische Pfund, 143,88 japanische Yen und 1,2024 Schweizer Franken fest.

Plosser sagte in London, es "gebe viele Indikatoren, die zeigen, dass die US-Zinsen zu niedrig sind". Marktteilnehmer werten dies als Zeichen, dass nach Ende des Anleihenkaufprogramms der US-Notenbank eine Zinserhöhung in den USA eher früher denn später anstehe. Dies vergrößert die Zinsdifferenzen und macht den Dollar zu einer attraktiveren Anlagewährung als den Euro.

Yen/Dollar fällt auf Sieben-Jahres-Tief

Derweil hat der Yen seine Talfahrt wieder aufgenommen. Der Dollar stieg zur japanischen Landeswährung um 1,1 Prozent auf 116,09 Yen, den höchsten Stand seit mehr als sieben Jahren. Seit Anfang November hat die Aussicht auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die Bank of Japan den Yen um rund sechs Prozent einbrechen lassen. Ausgelöst wurden die Kursverluste durch Spekulationen, der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe erwäge eine Verschiebung der für kommendes Jahr vorgesehenen weiteren Anhebung der Mehrwertsteuer. Hinzu kommen die hartnäckigen Gerüchte über bevorstehende Neuwahlen.

"Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass diese Steuererhöhung verschoben wird", sagte ein ranghohes Regierungsmitglied der Nachrichtenagentur Reuters und verwies auf die wacklige Konjunktur. Abe hatte die Mehrwertsteuer im April von fünf auf acht Prozent angehoben. Das hatte die nach den USA und China drittgrößte Volkswirtschaft der Welt im zweiten Quartal so stark schrumpfen lassen wie seit der weltweiten Finanzkrise 2008/09 nicht mehr.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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