Marktberichte

1,32 sind wieder heiß Inflationsdaten feuern Euro an

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(Foto: REUTERS)

Die Teuerungsdaten aus der Eurozone fallen weniger "schlimm" aus als erwartet. Spekulationen, dass die EZB kommende Woche wegen der sich häufenden schlechten Konjunktursignale massive Wertpapierkäufe ins Auge fassen könnte, ebben damit etwas ab.

Der Euro steigt nach der Veröffentlichung der EU-Inflationsdaten auf ein Tageshoch bei 1,3195 Dollar. Aktuell notiert der Euro bei 1,3190 Dollar.

Dagegen gibt der Dax seine Tagesgewinne mit den Daten fast vollständig ab und liegt nur noch 0,1 Prozent im Plus. Die Inflation ist wie erwartet um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Damit gibt es erneut keine Indizien für einen beschleunigten Fall der Eurozone in die Deflation.

Der Euro hat damit "gleichzeitig um die Marke von 1,3160 einen tragfähigen Boden ausgebildet, den er auch mit der Spekulation auf ein schnelles QE der EZB nie durchbrechen konnte", sagt ein Händler. Eine Zwischenerholung der Devise sei daher möglich, hieß es.

Schwache Rückmeldung von der Konjunktur

Zuvor war der Kurs des Euro nach schwachen deutschen Einzelhandelsumsätzen noch gefallen. Die Umsätze sind im Juli so stark gefallen wie seit Januar 2012 nicht mehr. Die Umsätze sind real (preisbereinigt) um 1,4 Prozent zum Vormonat gesunken. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet.

Unter Druck dürfte der Euro zudem durch die Zuspitzung der Lage in der Ostukraine bleiben. Russland hat laut Nato mehr als 1000 eigene Soldaten mit schweren Waffen in die umkämpfte Ostukraine geschickt. "Zusätzliche Sanktionen gegen Russland scheinen nur noch eine Frage der Zeit zu sein, was nicht ohne Rückwirkung auf die Konjunktur im Euroraum bleiben wird", schreibt Dirk Gojny, Analyst bei der National-Bank.

Der US-Dollar hat einen Teil seiner Gewinne wieder abgegeben, weil US-Präsident Obama mitgeteilt hat, dass eine militärische Konfrontation zwischen den USA und Russland nicht zur Debatte steht. Damit lässt das Interesse an sicheren Häfen wie dem Dollar nach. Der Dollar war zuvor im asiatischen Handel in Reaktion auf Berichte über russische Truppen in der Ukraine gestiegen.

Aussie-Dollar zeigt sich stark

Der Australische Dollar zeigt sich derweil vom Rückgang der Rohstoffpreise weiter unbeeindruckt. Auch dass der Preis für Eisenerz diese Woche auf ein Zweijahrestief gefallen sei, habe dem Aussie nichts anhaben können, stellt Sean Callow von Westpac fest. Insofern sei kommende Woche auch nicht mit einem neuerlichen Aufflammen von rohstoffbezogenen Abwertungsängsten zu rechnen, so der Währungsstratege. Vielmehr dürften die anstehenden Wirtschaftsdaten den Aussie stützen, da die Erwartung vor allem für das australische BIP im zweiten Quartal niedrig seien. Ein Rückgang auf unter 0,93 US-Dollar dürfte zu einer soliden Nachfrage führen. Insofern hält Callow einen Wechselkurs oberhalb von 0,94 US-Dollar für möglich.

Auch Währungsstratege Daniel Been von ANZ zeigt sich optimistisch. Carry-Trades und Spekulationen, die Vermögensverwalter wichtiger Notenbanken würden statt in den Euro verstärkt auf renditestärkere Währungen wie den Australischen Dollar setzen, dominierten aktuell den Handel. Jedoch warnt Been auch vor einer möglichen Blasenbildung, sollte sich das Wachstum in den USA verbessern. Dann würden auch die Renditen für US-Staatsanleihen steigen. Der Aussie wird aktuell mit 0,9355 US-Dollar gehandelt nach 0,9357 US-Dollar am Donnerstagabend.

Quelle: ntv.de, ddi/bad/DJ/dpa

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