Marktberichte

Zweifel an Leitzinssenkung wachsen Euro robbt sich vor

Am 2. Mai könnte es soweit sein und die EZB die Zinsen senken. Die Bank of England dürfte wohl die Füße still halten.

Am 2. Mai könnte es soweit sein und die EZB die Zinsen senken. Die Bank of England dürfte wohl die Füße still halten.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Spekulationen über eine bevorstehende Zinssenkung der EZB bleiben das vorherrschende Thema am Devisenmarkt. Wie die Währungshüter letztlich entscheiden, bleibt bis Anfang Mai ihr Geheimnis. Fest steht nur: Die Bank of England wird wohl nicht so schnell an der Zinsschraube drehen.

Der Euro hat seinen Erholungskurs von den jüngsten Verlusten fortgesetzt. Die Gemeinschaftswährung notierte zuletzt bei 1,3091 Dollar und damit deutlich über ihrem Schlusskurs vom Mittwoch bei 1,3015 Dollar. Das Tageshoch lag bereits bei 1,3095. Beherrschendes Thema am Devisenmarkt war weiterhin, wie der EZB-Rat Anfang Mai über die Leitzinsen entscheiden dürfte.

Nach schwachen Konjunkturdaten, auch aus Deutschland, rechnen inzwischen die meisten Ökonomen mit einer baldigen Zinssenkung der EZB. Zuletzt haben die Zweifel allerdings wieder zugenommen.

Eine Senkung der Zinsen durch die EZB ist nach Einschätzung von Marktbeobachtern noch keine ausgemachte Sache. Der deutsche EZB-Direktor Jörg Asmussen stellte am Donnerstag erneut den Nutzen einer solchen Maßnahme in Frage. "Sicherlich wird die Zentralbank eine Zinssenkung in Erwägung ziehen," kommentierte auch Masashi Murata, Stratege bei Brown Brothers Harriman in Tokio. Genauso gut könnten die Währungshüter in der nächsten Woche aber andere Maßnahmen diskutieren, um sicherzustellen, dass ihre Geldpolitik in allen Ländern der Eurozone die gleiche Wirkung entfalte.

Wie lang die US-Notenbank Fed ihren ultralockeren geldpolitischen Kurs noch fortsetzt, hängt vor allem von der Entwicklung am Arbeitsmarkt ab. Mit Spannung werden daher die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe am Nachmittag erwartet. Notenbankchef Ben Bernanke will erst dann den Fuß vom Gaspedal nehmen, wenn die Arbeitslosenquote wieder auf 6,5 Prozent gefallen ist. Aktuell liegt sie bei 7,6 Prozent und ist damit weit vom Zielwert der Fed entfernt.

Britische Wirtschaft kriegt die Kurve

Überraschend robuste Wachstumszahlen aus Großbritannien haben derweil das Pfund Sterling zum US-Dollar auf den höchsten Stand seit zwei Monaten getrieben.

Das auch "Cable" genannte Währungspaar ist um eineinhalb US-Cent auf 1,5447 Dollar nach oben gesprungen. Zum Euro hat die britische Währung auf ein Dreiwochenhoch aufgewertet. Das Bruttoinlandsprodukt Großbritanniens ist im ersten Quartal um 0,3 Prozent gestiegen und damit dreimal so stark wie von Volkswirten erwartet.

"Das starke Wachstum im ersten Quartal mindert die Chancen, dass die englische Notenbank bei ihrer Sitzung in der nächsten Woche die Wertpapierkäufe ausweitet", sagt Annalisa Piazza von Newedge. Stattdessen dürften die Notenbanker erst einmal abwarten und beobachten, ob und wie stark die lockere Geldpolitik der Bank of England ihren Weg in die reale Wirtschaft des Landes findet.

Quelle: ntv.de, ddi/rts/dpa

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