Marktberichte

Dollar vor Korrektur? Euro fällt auf Zwei-Jahres-Tief

Die Europäische Zentralbank (EZB) belässt ihren Leitzins auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent.

Die Europäische Zentralbank (EZB) belässt ihren Leitzins auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent.

(Foto: picture alliance / dpa)

Was an den europäischen Aktienmärkten für Hochstimmung sorgt, drückt bei Europas Gemeinschaftswährung den Kurs: Die EZB wird ihre Geldpolitik möglicherweise weiter lockern. Zuletzt erholt sich der Euro wieder etwas.

Die Aussicht auf eine weitere geldpolitische Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Eurokurs am Donnerstag auf den tiefsten Stand seit August 2012 gedrückt. Der Euro fiel zeitweise bis auf 1,2396 Dollar nachdem er zuvor noch bei 1,2520 notiert hatte. Zuletzt erholte sich der Euro ein wenig und wurde mit 1,2434 Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,2517 (Mittwoch: 1,2480) Dollar festgesetzt.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

"EZB-Präsident Mario Draghi hat die Fantasie auf eine weitere geldpolitische Lockerung verstärkt", kommentierte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). So habe Draghi bekräftigt, dass die EZB bereit sei, mit weitergehenden unkonventionellen Maßnahmen gegen eine Phase zu niedriger Inflation vorzugehen. Die Mitarbeiter der EZB sollen schon jetzt mögliche Schritte vorbereiten, damit diese zügig umgesetzt werden könnten, falls es nötig sein sollte.

"Die EZB scheint für den letzten Schritt bereit zu sein, was konkret bedeutet, dass die Währungshüter im kommenden Jahr auch Staatsanleihen kaufen könnten", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Gerade der Aufkauf von Staatsanleihen gilt als wirksames Mittel, um die eigene Währung zu schwächen. Ein niedriger Eurokurs würde einerseits die Preise für Importwaren verteuern und so die Inflation beleben. Andererseits könnte die Wirtschaft durch stärkere Exporte gestützt werden.

Der Kurs des Dollar kommt zum Yen deutlich von seinem Tageshoch bei 115,52 Yen zurück. Diese könnte auf eine größere kurzfristige Korrektur hindeuten. Diese könnte den Greenback bis auf das Dienstagstief bei 113,15 Yen führen, heißt es. Im Tagestief hatte der Dollar schon bei 114,23 Yen gelegen. Damit wurde die Unterstützung des Stundencharts bei 114,37 Dollar unterschritten. Aktuell steht der Dollar bei 114,81 Yen.

Quelle: ntv.de, kst/dpa/DJ

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