Marktberichte

Der Patient atmet wieder Euro hält die 1,26er Marke

EZB-Präsident Draghi ist wieder am Zug.

EZB-Präsident Draghi ist wieder am Zug.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Blicke richten sich am Devisenmarkt bereits in Richtung EZB. Lockert die Zentralbank ihre Geldpolitik? Das dürfte den Druck auf die Gemeinschaftswährung wieder erhöhen.

Der Euro hat sich am Mittwoch nach der Talfahrt vom Vortag vorerst stabilisiert. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,2620 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Vorabend. Der Euro steht aber weiter nur knapp über dem Zweijahrestief von 1,2572 Dollar, dass am Dienstagnachmittag erreicht worden war. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2603 Dollar festgesetzt nach 1,2583 Dollar am Dienstag. Der Dollar kostete damit 0,7935 (0,7947) Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,7782 britische Pfund, 138,53 japanische Yen und 1,2072 Schweizer Franken fest.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,07

Am Nachmittag konnten enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA dem Euro nur für kurze Zeit etwas Auftrieb verleihen. In der größten Volkswirtschaft der Welt hatte sich die Stimmung in den Industriebetrieben überraschend deutlich eingetrübt. "Auch wenn die Stimmungsdaten die Erwartungen enttäuschten, sehen wir derzeit wenig Gefahr für eine konjunkturelle Verlangsamung der US-Wirtschaft", kommentierte Experte Thilo Heidrich von der Postbank.

Zuvor hatten schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone die Gemeinschaftswährung belastet. In den Führungsetagen der Industriebetriebe hatte sich die Stimmung im September stärker als erwartet verschlechtert. Vor allem ein unerwarteter Dämpfer in deutschen Firmen verunsicherte die Anleger. "Der Rückgang beim deutschen Einkaufsmanagerindex überschattet die Anzeichen einer Erholung in anderen Regionen der Eurozone", kommentierte Experte Christian Schulz von der Berenberg Bank.

Die enttäuschenden Konjunkturdaten aus dem Euroraum dürften den Druck auf die EZB verstärken, zu handeln, hieß es aus dem Handel. Im Kampf gegen die flaue Konjunktur könnte die Notenbank notfalls auch Staatsanleihen im großen Stil kaufen. Die Aussicht auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik in der Eurozone sorgt seit geraumer Zeit für Verkaufsdruck beim Euro, zumal es in den USA immer mehr Hinweise auf eine Straffung der Geldzügel gibt und auf eine erste Zinserhöhung seit der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise.

Quelle: ntv.de, bad/dpa

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